Projektidee: Kony 2012

Auf FB hat heute Klaus Meschede, dem ich viele Inputs für das Thema dieses Blogs verdanke, folgenden Vorschlag gepostet:

Idee für ein Projekt zum Schuljahresende:
„Kony 2012“
Vorgeschichte, Kampagne, Wirkung, Auswirkung(?), etc.
Basis: hohe Betroffenheit, Empathie bei Jugendlichen, intensive Kommunikation
Bezug: Moralentwicklung bei Jugendlichen, Empathie vs. Abstraktion/ Universalismus (Habermas als Ergänzung zu Kohlberg), Identitätsbildung
möglichst fächerübergreifend, wenigstens mit Referenten aus SoWi-LK [gemeint: Sozialwissenschaften-Leistungskurs], D-LK [Deutsch-Leistungskurs] (Medien und Kommunikation), evtl. Filmgruppen

Ich möchte diese Idee im Folgenden nun etwas ausführen – und insbesondere aufzeigen, welche Rolle die Reflexion und der Einsatz von Social Media in Bezug auf dieses Thema spielen könnte.

Am Anfang soll eine Liste mit Aspekten stehen, die für das Thema eine Rolle spielen:

  • Worum geht es ganz grundsätzlich? Was hat sich in Uganda in den letzten fünf Jahren ereignet? Was ist die Rolle der Lord’s Resistance Army? Wie ist die aktuelle Situation zu beurteilen?
  • Woher wissen wir etwas über ein Land wie Uganda? Welchen Quellen vertrauen wir, wie nähren wir uns einem solchen Thema?
  • Inwiefern gibt es in Westeuropa ein differenziertes Afrikabild? Welchen Aussagen / Fakten / Vorurteilen schenken wir in Bezug auf afrikanische Länder eher Glauben – und warum?
  • Wie können Menschen auf ein wichtiges Anliegen aufmerksam gemacht werden? Welche Rolle spielen dabei traditionelle Medien, welche Neue Medien bzw. Social Media?
  • Welchen Einfluss haben Prominente auf die Bedeutung von sozialen, wirtschaftlichen und politischen Problemen?
  • Was beschleunigt bzw. verlangsamt soziale Kommunikation auf Netzwerken wie Facebook und Twitter? Welche Inhalte werden schnell und oft geteilt, welche weniger?
  • Warum berührt uns das Kony Video (stärker als andere Videos)?
  • Wie unterscheidet sich die Verarbeitung von News durch junge Menschen von der älterer?
  • Ist es möglich, dass virale Kampagnen bzw. Virals eine Auswirkung außerhalb des Internets (d.h. in der Welt der Dinge und Menschen) haben?
  • Dürfen Organisationen, die wohltätig bzw. in der Entwicklungshilfe tätig sind, Marketing betreiben? Wie aufwändig darf dieses sein? Ist es besser, wenn eine solche Organisation hohe Einnahmen und hohe Kosten hat, als wenn sie tiefe Einnahmen und tiefe Kosten hat?
  • Kann virales Marketing auf Social Media Kanälen langfristig für wohltätige Organisationen bedeutsam sein?
  • Können wir in einer globalisierten Welt ein »fremdes« Problem lösen?
  • Die persönlichen Geschichten hinter Kony: Jason Russell (Regisseur des Filmes, evangelikaler Hintergrund, sein Sohn); Joseph Kony.

Diese verschiedenen Zugänge bieten sich für einen interdisziplinären Ansatz an. Es stellen sich ganz konkrete politische, wirtschaftliche, historische und soziale Fragen. Es werden kommunikative und mediale Themen verhandelt. Ethische Fragen spielen eine große Rolle, ebenso erkenntnistheoretische.

Infografik: Huffington Post.

Wenn man sich die Bandbreite der Themen anschaut, so ist dieses Projekt klar gymnasial ausgerichtet, wohl sogar eher für Klassen nahe beim Abitur/bei der Matur. Viel Material wird erst dann verfügbar, wenn Schülerinnen und Schüler genügend gut englisch sprechen.

Ich stelle mir einen möglichen Projektablauf wie folgt vor:

  1. Input für alle Projektteilnehmenden:
    Visionierung des Kony-VideosDiskussion.
  2. Entscheid für einen Themenbereich, sehr grob skizziert – Bildung von Gruppen.
    Danach weiteres Inputmaterial,
    z.B.

  3. Projektartige Verarbeitung des Materials und der Überlegungen der Gruppe.
    a) Projektziele und -verlauf definieren.
    b) Recherchieren, kuratieren und verarbeiten von Hintergrundmaterial.
    c) Verarbeitung idealerweise Arbeit mit Social Media, z.B. Wiki oder Blog. (Idee: Es entsteht ein Gesamtprodukt, in das die einzelnen Gruppenbeiträge eingefügt und auf einander bezogen werden können.)
  4. Präsentation und Feedbackprozess.
    Die Gruppen präsentieren ihre Ergebnisse dem Plenum und erhalten von anderen Gruppen Feedback.
    Wiederholung dieser Schlaufe mit einer Art Öffentlichkeit, über Social Media sehr einfach möglich.
  5. Individuelle Reflexion. 
    Die Lehrpersonen, die das Projekt begleitet haben, können hier einige allgemeine Fragen stellen (Umgang mit Social Media; Manipulierbarkeit; Möglichkeiten, in einer globalen Welt etwas zu verändern; Afrikabild in Europa und Nordamerika…)
    In diesem Prozess kann vor allem auch die persönliche Haltung und Veränderung dieser Haltung ins Spiel gebracht werden, sinnvoll ist hier wohl eine ganz traditionelle Arbeit mit einem persönlichen Text, aber auch Social Media (z.B. als Kommentar etc.) wäre denkbar, wenn für Schülerinnen und Schüler in Ordnung.
Visiualisierung der Twitter-Aktivitäten zu Kony 2012, SocialFlow.

Ein solches Projekt würde dem entsprechen, was Wolfgang Neuhaus in einem Aufsatzentwurf zu »didaktisches Design« einleitend formuliert:

Lernen ist eine auf Zukunft gerichtete Aktivität. Ich lerne aus Neugier, aus Interesse, aus Spass oder wegen extern an mich herangetragenenen Notwendigkeiten und ich verspreche mir davon, bestimmte Aufgaben oder Herausforderungen in der Zukunft bewältigen zu können.

Neuhaus zitiert dabei Bruno Latour und sein Konzept des Komponierens, das auf solche Aktivitäten sehr schön anwendbar ist:

Der Bruch mit der Vergangenheit wird nicht ausreichen. Kritik wird auch nicht helfen. Es ist Zeit zu komponieren – in allen Bedeutungen des Wortes, einschließlich mit etwas komponieren, also Kompromisse einzugehen, sich zu kümmern, sich langsam zu bewegen, vorsichtig und mit Vorsorge.

Tipps und Spiele zum besseren Umgang mit Suchmaschinen

Suchmaschinen wie Google zu verwenden scheint eine so selbstverständliche Kulturtechnik zu sein, wie das Schuhebinden. Man würde naiverweise denken, dass Schülerinnen und Schüler das nicht in der Schule lernen müssen, sondern es schon beherrschen. Das denkt man so lange, bis man ihnen einmal beim Suchen im Internet zusieht.

Wie also lernt und lehrt man, besser zu »googlen«?

1. Spielerisch

Es gibt eine Reihe von Spielen mit Suchmaschinen, die man z.B. in einer Partnerarbeit spielen kann:

  1. Wer findet die Seite? 
    Schülerin A gibt eine Seite vor, z.B. diesen Blogeintrag. Schüler B muss eine Suchanfrage finden, die als erstes (oder einziges) Resultat diese Seite anzeigt.
  2. Wer findet das bessere Suchwort? (Googlefight)
    Schülerin A gibt einen Suchbegriff vor. Gemeinsam sieht man, wie viele Resultate Google findet:
    Schüler B schlägt nun einen Suchbegriff vor, der mehr Resultate liefert. (Um das Spiel schwieriger zu machen: Mehr, aber nicht mehr als doppelt oder zehn Mal so viele…)
    Lustiger wird dieses Spiel mit einem Googlefight –  dort kämpfen zwei Suchbegriffe gegeneinander. Kann auch verwendet werden, um z.B. die richtige orthographische Schreibweise eines Wortes zu klären (»klären« vs. »klähren«)  oder die Beliebtheit von Fussballspielern.
  3. Was hab ich gesucht? (What did I search for?)
    Auf folgenden Seiten werden Suchresultate angezeigt, der Suchbegriff aber mit ????? codiert. Die Frage ist nun, was der Suchbegriff war. Die Seite gibt es meines Wissens leider nur auf Englisch, ist aber wohl auch ein sinnvolles Spiel für den Fremdsprachenunterricht…
    (a) gamesforthebrain.com/game/whatsearch/
    (b) gwigle.varten.net/
  4. Das Bildersuchequiz.
    Auch für die Bildersuche gibt es ein (englisches) Quiz, wo man den Suchbegriff erraten muss. Das kann man gut aber auch selbst in Partnerarbeit spielen – einfach so runterscrollen, dass der Suchbegriff nicht mehr sichtbar ist. Hier ein einfaches Beispiel:

2. Suche wie ein Mathematikproblem angehen: Resultate schätzen

Tasha Bergson-Michelsen schlägt vor, Schülerinnen und Schüler die drei folgenden Fragen zu stellen, bevor sie etwas suchen. Die Idee ist, dass sie das Resultat zuerst abschätzen müssen, um einschätzen zu können, ob es hilfreich und sinnvoll ist – analog zu einer Mathematikaufgabe, wo es didaktisch sinnvoll ist, zuerst eine Schätzung abzugeben, bevor man die Aufgabe löst.

  1. Was für Ergebnisse liefert die Suche?
    Z.B. für »Bayern«, »Bayern München«, »die Bayern«. [Bergson-Michelsens Beispiel ist etwas schöner: »who«, »the who«, und »a who«.]
  2. Wie sieht mein perfektes Suchergebnis aus?
    Was steht auf der Seite, die ich suche? Welches Vokabular verwendet sie? Wann kann ich annehmen, dass sie von einer Expertin oder einem Experten verfasst worden ist?
  3. Was erwarte ich, wenn ich auf ein Suchresultat klicke?
    Sobald ich gesucht habe, sehe ich eine Liste von Resultaten. Auf welches soll ich zuerst klicken – und warum?

Diese Überlegungen können geübt werden. Werden diese Übungen richtig gemacht, erkennen und erfahren Schülerinnen und Schüler, dass sich ihre Sucheffizienz und die Qualität ihrer Ergebnisse automatisch verbessern – und setzen neue Techniken ein.

3. Tipps für Suchtechniken

Diese Tipps kann man Schülerinnen und Schülern einfach einmal mitteilen, indem man sie an geeigneten Beispielen vorführt – sie könnten auch auf einem Poster im Computerraum stehen etc.

  1. Das Suchwort »wiki« hinzufügen, um direkt Wikipedia-Artikel angezeigt zu bekommen.
  2. Präzise Informationen durch das Zusammenstellen von vier bis sechs Suchbegriffen, die in einem gesuchten Dokument vorkommen müssen.
  3. Wissenschaftliche Texte findet man, indem man direkt nach pdfs sucht. Das geht so: »SUCHANFRAGE filetype:pdf«.
  4. Dasselbe geht auch für Präsentationen, Word-Dokumente oder Tabellen, dort gibt es aber nicht immer einheitliche Fileformate (hilfreich sind aber .ppt respektive .doc beziehungsweise .xls.
  5. Erweiterte Suchoptionen benutzen um Sprache, Datum und Region einzustellen, wenn das nötig sein sollte.
  6. Sehr oft suche ich Dokumente, die bestimmte Zitate enthalten.
    Das Suchen mit Anführungszeichen hilft oft weiter: »”liberty and justice for all”«.
  7. Nützlich ist auch das Suchen nur auf einer Seite: »SUCHANFRAGE site:nzz.ch«.
  8. Auch die Bildsuche kann feingesteuert werden, z.B. auch über die Farbauswahl!

Bergson-Michelsen kombiniert diese Techniken hier an einem schönen Beispiel.

4. Google Search Education

Google bietet selbst Tools an, um mit der Fülle von Möglichkeiten und Informationen umzugehen. Hier der Link zur Seite (englisch) und ein Einführungsvideo:

Vorstellung: MentorMob

MentorMob ist eine Art Lernoberfläche für das Internet. Es erlaubt Lernenden und Lehrenden, Webseiten zu einem Lernumfeld zusammenzustellen. Was heißt das?

  1. Webseiten werden zu Themen gebündelt, in so genannten Playlists.
  2. Aus Webseiten werden interessante Inhalte ausgewählt, Ablenkungen werden abgedunkelt, so dass sie nicht sichtbar sind.
  3. Die kombinierten Webseiten können arrangiert werden zu Lernschritten, zudem können sie kommentiert werden.

Das sieht so aus:

Screenshot MentorMob, 26. April 2012

Die Idee zeigt grundsätzlich auf, wie Lernen mit dem Internet strukturiert und organisiert werden kann. Letztlich wird wie für Journalistinnen und Journalisten auch für Lehrpersonen entscheidend sein, das Internet zu kuratieren: Also Inhalte neu zu arrangieren, auszuwählen, zu präsentieren.

Das Tool scheint mir aber noch nicht nötige Leichtigkeit in der Benutzung zu haben, die nötig ist, um Lust auf diese Tätigkeit zu wecken.

Vorstellung: Elternet

Auf der übersichtlich gestalteten Seite Elternet.ch bietet ein Verein in der Schweiz Informationen zur Medienerziehung speziell für Eltern an. Der Verein schreibt über seine Absichten:

Ziel des Vereins ist es, Eltern bei der Erziehungsarbeit im Bereich der digitalen Kommunikations- und Informationstechnologien zu unterstützen. elternet.ch versteht sich als Ergänzung zur Medienbidung in Schule und Ausbildung.

In einem Nachschlagewerk finden sich gut geschriebene Texte zu den verschiedenen Entwicklungsstufen von Kindern und Jugendlichen und zu einzelnen Sachthemen – ausgezeichnete Einstiegstexte für Eltern, die sich mit bestimmten Themen vertraut machen wollen. Zudem gibt es ein Glossar, in dem zentrale Begriffe definiert werden.

Auf der Seite Medien-Coaching.ch bietet derselbe Verein Unterstützung für Eltern in der Medienerziehung an (ebenfalls in der Schweiz). Der Verein wird dabei von Gesundheitsförderung Schweiz und einer Reihe von Kantonen gefördert. Im Zentrum stehen dabei neun Module, die laut 20Minuten seit dieser April 2012 angeboten werden:

  1. Internet, Handy & Co – was Eltern wissen sollen
  2. Neue Medien im Kindergartenschulalter
  3. Neue Medien im Primarschulalter
  4. Neue Medien im Sekundarschulalter
  5. Im Netz der Informationen
  6. Wir sind online. Wo seid ihr?
  7. Schutz, Sicherheit & Recht
  8. Cybermobbing, Porno & Gewalt – Schattenseiten der neuen Medien
  9. Games

Vorstellung: MinorMonitor. Kinder auf Facebook überwachen.

Mit verschiedenen Tools können die online- und offline-Aktivitäten von Kindern am Computer überwacht werden (das Apple Betriebssystem OS X ermöglicht es Eltern sogar, festzulegen, welche Wörter im Wörterbuch ausgeblendet werden sollen). Diese Überwachungskultur gedeiht insbesondere in den USA, wo insbesondere religiöse Kreise daran interessiert sind, gewisse Inhalte von ihren Kindern fernzuhalten – sie aber dennoch in der Nutzung von Neuen Medien schulen möchten.

Meine Empfehlung wäre, solche Tools immer transparent einzusetzen: Kinder also zu informieren, dass ihre Aktivitäten überwacht werden, dass die Eltern sehen können, welche Seiten sie besucht haben, welche Suchanfragen sie verwendet haben, was sie auf Facebook geschrieben haben. Transparent sollte ebenfalls sein, was die Eltern von Kindern erwarten, wenn sie auf Facebook oder im Netz aktiv sind.

MinorMonitor erfordert, dass man sich mit dem Facebook-Account des Kindes einloggen kann, das man überwachen möchte. Das Tool ist gratis und erfordert keine Installation von Software, man muss sich aber registrieren, um es nutzen zu können.

Man sieht an den folgenden Beispielen, dass das Tool nur in Bezug auf die Verwendung der englischen Sprache einen Sinne ergibt. Es durchleuchtet nach bestimmten Kriterien sämtliche Bilder, Kommentare und Freunde (dort achtet das Tool z.B. auf das angegebene Alter). [Die Bilder werden größer, wenn man draufklickt.]


MinorMonitor hat zur Werbung für den Dienst eine hübsche Infografik erstellt, die wiederum die Situation in den USA wiedergibt. Die Grafik zeigt insbesondere, dass sehr junge Kinder schon auf FB aktiv sind und dass Eltern verschiedene Methoden verwenden, um ihre Konten zu überwachen (z.B. werden sie ihre FB-Freunde).

 

 

[Vorstellung] Coursekit

Coursekit ist eine einfach einsetzbare Unterrichtsplattform, die sich jeweils auf ein Modul bzw. eine Klasse bezieht. Die Oberfläche sieht ähnlich aus wie die von Facebook und Google+ – auch die Funktionalität ist vergleichbar: Instruktoren/Lehrpersonen und Lernende können Mitteilungen, Medien, Dateien, Links etc. in einen »Stream« posten, der dann von allen wiederum gelesen und kommentiert werden kann.

Zudem ist es möglich, einen Kalender zu führen, zentral Lernmaterialien anzubieten und auch Aufgaben zu erstellen, welche zu erfüllen sind (natürlich verlinkt mit dem Kalender etc.). Lehrpersonen können auch Noten über Coursekit verwalten.

Meine Einschätzung: Die Verwaltung von Coursekit ist intuitiv, ästhetisch sehr ansprechend, funktional und kann ohne lange Instruktion sinnvoll verwendet werden. Coursekit ist gratis und wird das auch immer bleiben. Es ist von der Funktionalität her mit dem kostenpflichtigen System ManageBac vergleichbar, das für IB-Kurse angeboten wird.

Momentan wird es aber nur auf Englisch angeboten und scheint stark auf einen amerikanischen Kontext bezogen zu sein. Das ist sicherlich ein Nachteil – zudem müssten alle Studierenden erst eingeladen werden: Es besteht also gegenüber schulinternen Plattformen eine kleine Hürde.

Ich werde die Plattform intensiv testen und diesen Post dann aktualisieren.

[Vorstellung] Facebook: Gruppen für Schulen

Wie Thomas Hutter auf seinem Blog berichtet, führt Facebook ein Produkt mit dem Namen »Gruppen für Schulen« ein.

Das Angebot steht bisher nur ausgewählten Schulen zur Verfügung. Der Zugriff wird nur mit einer Schul-Emailadresse möglich sein. Die NZZ beschreibt die Funktionalität wie folgt:

Wie Entwickler Michael Novati mitteilte, sollen in den Gruppen nicht nur Diskussionen über Lehrinhalte stattfinden und Bilder geteilt werden. Auch eine Filesharing-Funktion soll es geben, dank der man beispielsweise Notizen miteinander teilen können soll. Mitglieder einer Bildungseinrichtung sollen sich untereinander direkt Nachrichten senden können.

»Gruppen für Schulen« wird die Möglichkeit bieten, offene, geschlossene und geheime Gruppen zu bilden – z.B. für einzelne Klassen, für Studiengruppen etc.

Damit tritt Facebook in direkte Konkurrenz zu ähnlichen Plattformen für den Bildungsbereich. Wie bei Google Documents stellt sich für eine Schule die Frage, ob man seine Inhalte und Strukturen einer mächtigen Firma anvertrauen soll, die zwar sehr attraktive und günstige Funktionen bereit hält, andererseits aber die Kontrolle über die Daten behält und Zugriffe jederzeit verunmöglichen kann (man stelle sich vor, eine Schülerin oder ein Schüler werde bei Facebook gesperrt etc.). Zudem entstünde eine Art Facebook-Zwang durch ein solches Angebot.

Sobald der Dienst in der Schweiz verfügbar ist, werde ich einen genaueren Test posten.

Vorstellung: Mapping Wikipedia

Das Oxford Internet Institute hat eine interaktive Karte von Wikipedia veröffentlicht:

Sie ermöglicht es, sich Visualisierungen von verschiedenen Statistiken in Bezug auf ortsbezogene Artikel und Objekte anzeigen zu lassen, um die globale Bedeutung von Wikipedia zu veranschaulichen. Es lohnt sich, damit zu spielen – nicht nur, um zu merken, wie Wikipedia-verwöhnt man in Europa ist, sondern auch, weil die Darstellungen wunderschön aussehen, wie ein paar Beispiele von der Projektbeschreibungsseite zeigen:

Vorstellung: Foursquare

Foursquare ist ein soziales Netzwerk, das an Standorte oder Lokale geknüpft ist. Mit einem Computer oder einem mobilen Gerät kann man an einem bestimmten Ort »einchecken«: Z.B. in einem Restaurant, in einem Stadion, bei sich zuhause etc.

Damit kann man drei Ziele verfolgen:

  1. Man teilt seinen Foursquare-Freunden mit, wo man ist. (Via Foursquare kann man das auch seinen Twitter- oder Facebook-Freunden mitteilen.) Die Mitteilungen können mit Kommentaren und Photos versehen sein.
  2. Man gibt Empfehlungen oder Feedback zu Lokalen ab (z.B. kann man sagen, was die Spezialität einer Bäckerei ist, wo man sich im Stadion nicht hinsetzen soll etc.). So können die nächsten Eincheckenden diese Informationen abrufen.
  3. Man nimmt an einem Spiel teil, das grundsätzlich so funktioniert: Wer am häufigsten an einem Ort war, wird der »Mayor« dieses Ortes – also der Bürgermeister. »Mayors« erhalten in einigen Restaurants Gratisgetränke etc.
    Zudem kann man »Badges« erhalten, eine Art Plaketten, mit denen man fürs Einchecken belohnt wird. Eine vollständige Liste gibt es hier.

Die Funktionalität von Foursquare ist mittlerweile auch in Facebook integriert.

Zusammenarbeit mit Online-Tools – warum Google Docs die beste Lösung ist

Unterrichtsprojekte erfordern oft das Zusammenarbeiten mehrerer Schülerinnen und Schüler oder zwischen Schülergruppen und Lehrpersonen. Im einfachsten Fall – von dem wir hier ausgehen wollen – geht es darum, Textdokumente miteinander zu erstellen. Folgende Eigenschaften wären zu erwarten:

  1. alle können Dokumente bearbeiten
  2. die Zusammenarbeit in in Realtime möglich, d.h. alle können gleichzeitig daran arbeiten
  3. alle Veränderungen werden dokumentiert
  4. alle Veränderungen können rückgängig gemacht werden (z.B. über eine Versionskontrolle)
  5. die Dokumente sind vom Zugriff Unberechtigter geschützt.

Der Punkt B. ist derjenige, der innovative Lösungen erfordert: Verbreitete Plattformen wie z.B. BSCW oder Educanet bieten zwar eine Ablage von Dokumenten und bieten Interaktionsmöglichkeiten, können aber nicht sicher stellen, dass die Kollaboration zur gleichen Zeit erfolgt. Wer ein Dokument bearbeitet, weiß nicht, wer dieses Dokument gleichzeitig auch noch bearbeitet. (BSCW und Educanet bieten natürlich darüber hinaus andere Funktionen.)

Ideale Lösungen gibt es einige. Sehr einfach zu handhaben sind z.B. TypeWithMe und Writeboard: Sie erfordern keine Anmeldung und kein Einarbeiten und bieten doch alles, was man braucht, um gemeinsam Texte zu schreiben.

Die ideale Lösung hingegen ist Google Docs.

Ich beginne mit einem Beispiel: Hier habe ich im Unterricht auf dem Projektor mit der Klasse begonnen, eine Zitaterörterung zu schreiben. Die Schülerinnen und Schüler sollen diese Erörterung weiterschreiben – indem alle das Dokument bearbeiten, das ich dann wiederum runterladen und editieren kann, um ein Arbeitsblatt zu gestalten. Um Dokumente zu bearbeiten braucht man nicht einmal ein Konto, idealerweise bieten Schulen ihren Schülerinnen und Schülern aber solche Konten an. Google Docs bietet weitere Vorteile:

  1. Einfache Kontrolle über kollaborativ oder privat verwendete Dokumente.
  2. Einfache Möglichkeiten, Dokumente in Gruppen zu bearbeiten und zu publizieren.
  3. Alle Formen von Dokumenten (Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentationen) sind möglich.
  4. Alle Formen von Dokumenten sind hochladbar, editierbar und speicherbar.
  5. Google Docs ersetzt den Memory-Stick und den Cloudservice: Die Dokumente sind im eigenen Konto immer verfügbar.

Der Nachteil ist, dass Google die abgelegten Dokumente scannt und für Werbezwecke verwendet.

Über weitere Hinweise auf sinnvolle Tools freue ich mich.