In den Kommentaren zu meinem Blogpost über Kinderfotos im Internet wurde die Frage gestellt, wie denn Sportvereine, Schulen etc. mit Fotos von Kindern und Jugendlichen umgehen sollen. Auf der Homepage der Schule, an der ich unterrichte, werden Anlässe immer mit Fotos dokumentiert. Diese Guideline sind Überlegungen, die auch im Gespräch mit den dafür Verantwortlichen entstanden sind.

- Einverständnis einholen.
Sowohl die Kinder/Jugendlichen als auch die Eltern müssen damit einverstanden sein, dass Fotos publiziert werden. Um das Einverständnis einzuholen, muss der Modus der Aufnahmen und der Veröffentlichung klar geregelt sein. - Recht am Bild reflektieren.
An der Schule muss Verantwortlichen bewusst sein, was Recht am eigenen Bild bedeutet. Gute Lektüre dazu: Educa Guide Schulen am Netz. Rechte und Pflichten, S. 18f. (pdf) - Sehr sorgfältig auswählen.
Alle Bilder, die unangenehme, zu emotionale, möglicherweise peinliche etc. Momente von Kindern oder Jugendlichen zeigen, müssen gelöscht werden – auch wenn man sie sehr lustig findet. - Löschmöglichkeit klar angeben.
Wer will, dass ein Bild von ihr oder ihm (bzw. seiner/ihrer Kinder) gelöscht wird, muss das problemlos verlangen können und über diese Möglichkeit informiert sein. - Namen und Bilder nicht verbinden.
Bildlegenden, welche die Personen auf Bildern identifizierbar machen, sollen nur in Ausnahmefällen vorgenommen werden (z.B. Preisverleihung etc.). Ansonsten ist allen Betroffenen klar, wer auf dem Bild zu sehen ist. (Namensangaben helfen Gesichtserkennungsdienste, Personen zu identifizieren.) - Temporäre Galerien anlegen.
Es reicht, Fotos von Anlässen während zwei oder drei Monaten publiziert zu lassen. Danach sollen sie gelöscht werden. - Galerien eingeschränkt zugänglich machen.
Alle professionellen Anbieter von Fotogalerien erlauben es, Einladungen zum Betrachten zu verschicken. Diese Einladungen können widerrufen werden und verhindern, dass die Bilder über Suchmaschinen etc. gefunden werden können. Meist gibt es keinen Grund, die Bilder über die Schulgemeinschaft hinaus verfügbar zu machen – interne Lösungen (Intranet) würden genügen. - Für permanente Bilder zusätzlich Einverständnis einholen.
Werden Bilder für Broschüren, eine Homepage etc. permanent verwendet, muss dazu gesondert noch einmal das Einverständnis eingeholt werden. - Generell: Zurückhaltung.
Es ist einfach, digitale Bilder zu machen. Und es scheint, als würde heute nur noch stattfinden, was im Bild dokumentiert ist. Dennoch ist Zurückhaltung hier eine Tugend. Wenige, gute Bilder publizieren. Auch mal eine Fotowand im Schulhaus ausstellen oder auf eine Galerie auf einem Schulpanel laufen lassen, anstatt die Bilder ins Netz zu stellen. - Generell: Differenzieren.
Jüngere Kinder eher stärker schützen, ältere mehr in den Prozess einbinden. Analog auch für auffällige, normferne, scheue oder besonders offene Kinder.
I used to be recommended this blog by means of my csoiun. I am now not sure whether this post is written via him as nobody else realize such designated about my trouble. You’re wonderful! Thanks!
Dazu fällt mir dieser Artikel ein:
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/grundschule-schliesst-facebook-gegner-von-unterricht-aus-a-840150.html
Auch an unserer Schule ist es ja so, dass einem aufgrund der Fotopolitik auf der Homepage eigentlich nur der Ausweg bleibt, entsprechenden Veranstaltungen fern zu bleiben.
Dies gilt ja nicht nur für Kinder. Auch auf Veranstaltungen, an denen man als Lehrperson beruflich teilnehmen muss, wird gnadenlos fotografiert und auf der allen zugänglichen Schul-HP publiziert.
Wie gesagt: Ich würde einfach verlangen, dass entsprechende Bilder gelöscht werden. Oder generell man deponieren, man wolle nicht auf Fotos im Internet erscheinen. Man hat als Angestellte(r) in der Schweiz dieses Recht.
Good gracious it bngris it all back in glorious technicolour! Having left Malaga airport in the rain we arrived in Stansted under a clear blue sky and beautiful autumn colours! Do hope the rain cleared up for the walkers. Will try and send some of my photos if I can work out how to do it easily.Kindest regardsShona
You put the lime in the councot and drink the article up.
Ja, genau – den hatte ich hier schon mal verbloggt: https://schulesocialmedia.com/2012/06/21/kinderfotos-auf-facebook/
Ooops, ich muss Deinen Blog wohl noch regelmässiger lesen… 😉
Das Grundproblem bleibt aber: Würde ich (und eine gewisse Anzahl anderer KollegInnen) darauf beharren, nicht abgebildet zu werden, so bekäme unsere Schule ein arges Problem mit dem Konzept ihrer Aussendarstellung und man würde als nerviger Querulant dastehen.
Bei SchülerInnen wäre dies noch drastischer. Niemand wird Gruppenphotos nach den (angenommen) 100 Personen durchsuchen, die in eine Veröffentlichung nicht eingewilligt haben. Hier bleibt eigentlich nur ein Fernbleiben von der Veranstaltung als Möglichkeit, oder ein Abschaffen der Bildergallerien.
Generell könnte man sich ja fragen, ob die Außendarstellung einer Schule wesentlich vom permanenten Veröffentlichen von Eventfotos abhängt. Eine ausgewählte, mit dem Einverständnis der Beteiligten publizierte würden wohl denselben Effekt haben – ich verstehe das so, dass die Fotos der Seite einfach Traffic bringen, was niemanden interessiert als die Webmaster…
Tatsächlich werden die SuS und LP wohl bewusst nicht über ihre Rechte informiert – weil die Informierten wissen, dass die gängige Praxis zumindest unsauber ist.
Eine tolle und pragmatische Zusammenfassung, die auch für Laien gut handhabbar sein sollte. Ganz besonders toll finde ich den Hinweis, dass man Fotos nur temporär veröffentlichen sollte. Leider liegt der Fokus häufig nur auf der „Erstveröffentlichung“. Was später mit den Fotos passiert ist eher Nebensache.