Anleitung: Daten aus Social Media archivieren

Setzt man Social Media als Tool für Wissensmanagement ein – z.B. um wichtige Links kommentiert abzulegen, eigene Gedanken zu dokumentieren, Gelesenes zusammenzufassen und in Verbindung zu setzen etc. -, kommt man nicht umhin darüber nachzudenken, wie man seine Daten archivieren kann. Damit kann man einerseits sicher stellen, dass sie unabhängig von der Existenz der einzelnen Plattformen erhalten bleiben, andererseits sie mit anderen Mitteln bearbeiten und durchsuchen.

Im Folgenden eine kurze Anleitung, wie Daten der wichtigsten Plattformen gesichert werden können.

Facebook: Im Menu der Kontoeinstellungen gibt es die Option, ein Archiv der eigenen Daten herunterzuladen (Bild wird beim Klicken größer):

Die Standardoption beinhaltet eigentlich die wichtigsten Daten – wer aber komplett sehen möchte, was Facebook abspeichert (inklusive IP-Adressen etc.), kann auch ein erweitertes Archiv herunterladen:

Google: Google bietet für alle Dienste einen zentralen Download-Manger, der Google Takeout heißt: google.com/takeout. Dort ist es möglich, die Bilder aus Picasa, Videos von Youtube sowie alle Daten aus Google Drive runterzuladen, auch die Informationen aus Google+ sind abrufbar. Google bietet die Möglichkeit, alle Daten in einem Archiv oder sie einzeln ausgewählt zu speichern.

In Google Drive bzw. Google Docs ist es leicht möglich, nur einzelne Ordner zu speichern (um sie z.B. als Backup auf einer externen Harddisk oder auf einem anderen Cloud-Service wie Amazon oder Dropbox abzulegen). Man muss dazu Files markieren und kann dann mit der Option »herunterladen« im Menu »Mehr« auch auswählen, in welchem Format die Files runtergeladen werden sollen. Das ist praktisch, weil man so Googles etwas seltsames Format umgehen kann und ein gebräuchlicheres wie den Microsoft-Standard wählen kann:

Twitter:  Verantwortliche bei Twitter haben versprochen, bis Ende 2012 eine offizielle Möglichkeit anzubieten. Eine inoffizielle Möglichkeit bietet Tweetbackup an, dort können alle wesentlichen Daten runtergeladen werden.

Blogs: Praktisch alle Blogplattformen bieten die Möglichkeit an, die Daten zu exportieren. So entsteht ein brauchbares Archiv, bei WordPress im .xml-Format, das man auch bei anderen Plattformen wieder einspeisen könnte.

Instagram: Alle Instagram-Bilder können mit Instaport runtergeladen werden, in Zukunft ist es möglich, sie auch nach Flickr oder Facebook zu exportieren. (Das ist auch die offiziell empfohlene Vorgehensweise.)

Pinterest: Eine offizielle Möglichkeit gibt es nicht. Pin4Ever bietet eine Archivfunktion an, die jedoch bei mehrmaliger Benutzung kostenpflichtig wird.

Mit dem Dienst »If This Then That« (IFTTT.com) ist es einfach möglich, konstante Backups von Daten zu erstellen. Leider sind einige soziale Netzwerke bei IFTTT nicht mehr präsent, weil sie keine unlimitierten Zugriffe externer Apps erlauben (z.B. Twitter). Hier ein Rezept zum Speichern von Pinterest in der Dropbox.

* * *

 Eine allgemeine Bemerkung: Ich empfehle, alle wichtigen Daten dreifach zu sichern und zwar unabhängig voneinander. D.h. die Backups müssen unabhängig von Orten, Geräten und Anbietern sein. Ich verwende folgende Lösung:

  1. Backup auf externer Harddisk zuhause.
  2. Backup auf externer Harddisk am Arbeitsplatz.
  3. Backup auf Google Drive.
  4. Backup auf Dropbox.
  5. Bei wichtigen Projekten: Backup auf Memory-Sticks.

Damit ist der Zeitfaktor noch nicht berücksichtigt: Diese Methoden stellen nur sicher, dass der Zugriff auf die Daten gewährleistet ist, nicht aber, dass sie auch in 20, 50 oder 100 Jahren noch verwendbar sind.

Ich freue mich über weitere Tipps oder Fragen in den Kommentaren!

2 Kommentare

  1. wnstnsmth sagt:

    Danke für die Anleitung.

    Ich stelle mir aber oft die Frage, ob es sich überhaupt lohnt, diese Daten mühsan zu archivieren und – wie du vorschlägst – sogar mehrfach zu sichern. Bei persönlichen Sachen wie wichtigen Dokumenten oder erinnerungswürdigen Fotos mache ich das auch, aber die landen nicht auf SM. Wenn ein SN mal abkratzen würde, sind meine Daten dort halt weg, da es dann aber viele oder alle auch betrifft, ist dies nicht so tragisch.. und überhaupt: Wann hat man Zeit und Lust, sich ein solches Archiv nochmal anzuschauen? Wichtige Links sind sowieso nur über einen kurzen Zeitraum hinweg wirklich relevant. Das gleiche mit Mails, wieso archivieren wir die eigentlich?

    Die Fähigkeit zum Vergessen sollten wir eventuell – zumindest teilweise – von der analogen in die digitale Welt übernehmen.

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