Wie ich Textverarbeitung gelernt habe

Auf Google Plus hat Martin Lindner die Frage gestellt, ob man nicht genauer verstehen müsste, wie »Lernen« funktioniert – unabhängig von Schlagwörtern, Annahmen und traditionellen Methoden. Er denkt, ein erster Schritt könnte folgende Vorgehensweise sein:

so wie man sich selbst fragen kann: was habe ich im letzten jahr gelernt? ist ein „ruck“ klar identifizierbar, oder war es eher „immersiv“? wenn ruck: wie genau habe ich das gelernt, also mit welchen kettenreaktionen? wieviel tätigkeit war dabei, wieviel feedback, wieviel fokussierte anstrengung, wieviel nicht-fokussiertes sich-beschäftigen-mit, wieviel impulse von außen …

Lisa Rosa weist diesem Vorgehen in einem Kommentar einen konkreten, aber subjektiven Nutzen zu:

individuelles rückblickendes reflexives lernportfolio am meisten für den sinn macht, der es für sich selbst macht. eine persönliche bilanz- u perspektivenkonferenz mit sich selbst sozusagen

In der Hoffnung, daraus allgemeine Erkenntnisse ableiten zu können, möchte ich kurz darstellen, wie ich meiner Erinnerung Textverarbeitung gelernt habe.

(1) Textverarbeitung als Kompetenz

Volker Ladenthin schreibt in einer lesenswerten Kritik des Kompetenzbegriffs (pdf, S. 22):

Man kann zwar analysieren, welche Kompetenzen eine komplexe Handlung beinhaltet, aber man kann aus psychischen – bedeutungsneutralen – Kompetenzen keine komplexe Handlung aufbauen. Kompetenzen beschreiben psychische Grundvermögen, benennen ‚nicht-mehr-teilbare‘ Denkoperationen und zwar in zu Teilhandlungen zerlegten Arbeitsschritten, aber aus ihnen lässt sich nicht Bedeutung konstruieren. Selbst wer alle Operationen im Einzelnen beherrscht, muss sie nicht zur Synthese bringen können.

Zunächst Textverarbeitung als ein Grundvermögen, es ist aber wiederum eine komplexe Handlung, die aus mehreren Kompetenzen besteht. Meine Liste wird wohl nicht vollständig sein:

  1. Auf einer Tastatur hinreichend schnell und präzise tippen können. 
  2. Texte digital verarbeiten können, d.h. sie speichern, überarbeiten, Elemente löschen, kopieren, einfügen etc.
  3. Texte digital layouten können.
  4. Die Bedürfnisse der Lesenden kennen und berücksichtigen.
  5. Die Form des Textes an seinen Inhalt anpassen.
  6. Kenntnisse über die Wirkung von Typographie haben und anwenden können.
  7. Texte und Bilder kombinieren können.
  8. Gepflogenheiten und Standards im Umgang mit Texten kennen.
  9. Hilfsmittel kennen und anwenden, um komplexe Texte erarbeiten zu können: Serienbriefe, Inhaltsverzeichnisse, automatische Literaturverzeichnisse, Verweise, Felder etc.
  10. Texte kollaborativ bearbeiten können und Änderungen nachverfolgen.

(2) Schulzeit

Als ich in die Schule kam, gab es in meinem Dorf die ersten persönlichen Computer; bei mir zuhause ungefähr in der dritten Klasse. Ich habe das Schreiben komplett analog gelernt, dann aber längere Aufsätze und Arbeiten ungefähr ab der sechsten Klasse auch am Computer geschrieben. Textverarbeitung war für mich ein Mittel, den Computer benutzen zu dürfen: Meine Eltern hatten den einzigen Fernseher in ihrem Schlafzimmer stehen und ich durfte ungefähr ein Mal pro Woche eine halbe Stunde an den Bildschirm. Das Schreiben am Computer war also etwas Neues und deshalb Lustvolles – weshalb ich es intensiver getan habe.

Word 4 unter DOS
Word 4 unter DOS; mein erstes Textverarbeitungsprogramm (mit orangem Bildschirm)

Schnell nahm ich Herausforderungen in Angriff, habe längere Texte geschrieben und auch an Wettbewerben mitgemacht. Ich habe so gelernt, mit zwei Fingern recht schnell zu tippen. Viele Abstürze haben mich gelehrt, Texte sorgfältig zu speichern; zu dieser Zeit konnten Disketten leicht kaputt gehen und waren auch sehr teuer.

Bald kam Windows auf und damit kannte Word schnell den Funktionsumfang, den es auch heute kennt. In der Schule belegte ich einen Kurs um Tastaturschreiben zu lernen, ich lernte es aber nicht, weil ich mit zwei Fingern schneller tippen konnte, als erforderlich war. Dennoch erledigte ich Schularbeiten gerne am Computer, weil ich so – oft im Geheimen – auch Zeit fand, um Spiele zu spielen oder an Computereinstellungen rumzubasteln. Weil die Programme immer mehr Funktionen hatte, experimentierte ich mit mir unbekannten Möglichkeiten.

Gleichzeitig entwickelte ich mit und nach 16 auch Künstlerfantasien. Die Lektüre von Texten von Andersch und Frisch führte mich dazu, mit der Schreibmaschine zu schreiben, was ich dann auch tat. Dort traten plötzlich starke Restriktionen auf: Ein Layout war vorgegeben, nur wenig konnte beeinflusst werden. Das Schreiben schien mir reiner, das Tippen musste präziser sein.

Im Austauschjahr in den USA verlor ich mein Gefühl für Orthografie. Ich machte – plötzlich – viele Fehler, obwohl ich viel schrieb. Deshalb zwang ich mich dazu, die automatische Rechtschreibkorrektur zu verwenden; Stunden verbrachte ich damit, Texte durchzugehen.

(3) Ferienjob

Während den Ferien arbeitete ich immer wieder wochenweise bei ABB Turbosystems. Dort war ich der Informatikabteilung zugewiesen und musste Verzeichnisse, Berichte etc. erstellen. Ich erhielt strikte Vorgaben in Bezug auf Layout und Formatierung, Textverarbeitung war streng standardisiert. An diesen Vorgaben rieb ich mich zuerst, weil mir andere besser gefiel und ich persönlich auch viele Abkürzungen genommen hatte. Sie halfen mir aber dabei zu verstehen, wie Formatvorlagen funktionieren – weil ich keine andere Wahl hatte. Ich erhielt einen Blick auf minimale Textverarbeitung: So wenig wie möglich manuell verändern, so viel wie möglich automatisieren.

Zudem war ich beauftragt, Serienbriefe an 300 Adressen zu verschicken und 200-seitige Berichte zu formatieren. Ich lernte so ganz neue Formate kennen.

(4) Studium

Meine Kompetenzen erweiterten sich im Studium zunächst graduell – mit einer Ausnahme: Beschränkungen machten mich kreativ. Vorgaben in Bezug auf Seitenlänge, Schriftgröße etc. ließen mich in Bezug auf Abschnittsabstände, Seitenränder etc. kreativ werden; ich verstand die verschiedenen Möglichkeiten, wie eine Seite eine Darstellung erhielt und wie sie sich gegenseitig beeinflussten. Gleichzeitig wurde der Computer zum Hauptschreibgerät, ich schrieb immer weniger von Hand und lernte so schließlich auch das Zehnfingersystem (wahrscheinlich während des zweiten Studienjahres).

In der Generativen Grammatik erstellte ich viele Baumdiagramme und lernte so neue Funktionen der Programme kennen, mit denen Texte zu Grafiken erweitert werden können.

Baumdiagramm.
Baumdiagramm.

(5) Post-Studienphase: LaTeX

An mein Studium schloss die Didaktik-Ausbildung an und ein Dissertationsprojekt. In der Mathedidaktik wurde ich gezwungen, LaTeX zu verwenden (fürs Mathematikstudium brauchte ich keinen Computer). Da ich gerne programmierte, arbeitetet ich begeistert damit und steckte viel Zeit rein, so dass ich auch mein ganzes Dissertationsprojekt mit LaTeX konzipierte. Zum Glück hatte ich Bekannte und Freunde, die damit große Erfahrungen gesammelt haben – sie halfen mir bei Problemen und gaben mir Tipps.

LaTeX zeigte mir, wie wenig ich ästhetisch von Textverarbeitung verstand. Von Typographie über Seitengestaltung – das Programm erzielte bessere Resultate als ich. Layout ist eine Angelegenheit für Profis, die damit Werkzeuge erstellen. Diese Einsicht führte zu einem stärkeren Minimalismus: Zunächst einfach mit Nur-Text arbeiten, Layout als sekundäres Problem betrachten und möglichst automatisiert lösen.

Zudem erweiterte LaTeX noch einmal die Möglichkeiten: Alles war plötzlich möglich: Verknüpfung von Dokumenten mit Literaturdatenbanken, Einfügen von präzisen Diagrammen etc.

(6) Bloggen und Social Media

Je mehr ich bloggte, desto schneller schrieb ich. Das Layout übernahm die Blog-Software. Fehler korrigierte ich beim Durchlesen, oft melden auch Leserinnen und Leser Fehler zurück. Texte sind lange provisorisch: Sie werden immer wieder überarbeitet, Versionen können nachvollzogen werden. Kommentare und Anmerkungen können eingebaut und berücksichtigt werden. Viele Texte entstehen kollaborativ und unter öffentlicher Beobachtung.

Mein erstes Blog, 2006.

(7) Wie habe ich gelernt? 

Es war selten ein »Ruck« ausmachbar; mit zwei Ausnahmen: Sowohl vom Arbeitgeber wie auch von den Fachdidaktikern wurde ich gezwungen, bestimmte Methoden zu verwenden und Standards einzuhalten. Dieser Zwang hat einen großen Lerneffekt auf mich gehabt: Ich konnte nicht anders, ich musste lernen.

Der größte Teil des Lernens ist eigentlich beiläufig erfolgt: Ich habe Texte geschrieben und dabei immer mal wieder was dazu gelernt. Oft haben mich Probleme auf mangelnde Kompetenzen aufmerksam gemacht: Beispielsweise war es ärgerlich, dass sich oft Verschiebungen in Dokumenten ergeben haben, wenn ich eine Zeile gelöscht oder eingefügt habe; also habe ich gelernt, Seitenumbrüche zu verwenden. Ich weiß nicht, wie viele Stunden ich mit Textverarbeitung zugebracht habe, aber ich würde sagen, dass ich seit ich 16 war rund zwei Stunden täglich am Computer Texte schreibe, also rund 20 Jahre à 365 Tage à 2 Stunden: Rund 15’000 Stunden; also deutlich mehr als Gladwells 10’000-Stunden-Regel besagt (nicht dass ich besonders erfolgreich wäre mit Textverarbeitung!).

Erfolgsfaktoren nach Gladwell, Outliers.
Erfolgsfaktoren nach Gladwell, Outliers.

Impulse von außen gab es wenige: Ich hatte Freunde, die sich für Layout interessierten und mir ihre Vorgehensweisen zeigten. In der Schule und im Studium hatte ich kaum Lehrerinnen und Lehrer, die etwas von Textverarbeitung verstanden und mich angeleitet hätten. Dasselbe gilt fürs Bloggen – generell lerne ich recht autodidaktisch und bewerte Inputs ständig; sobald sie mir nicht hilfreich erscheinen, blende ich sie aus.

D.h. dass ich wohl recht viel reflektiere; nicht konkret darüber, was ich gelernt habe, sondern darüber, was mir weiterhelfen könnte. Ich bin wohl auch einigermaßen eitel, mein Auftreten spielt mir – je nach Kontext – eine große Rolle. So betrachte ich meine Layout-Versuche immer wieder kritisch (wie z.B. hier) und feile auch daran.

(8) Kann man daraus etwas übers Lernen an sich ableiten? 

Das dürfte schwierig sein. Mein Verdacht wäre:

  1. Es hilft, etwas Konkretes zu tun, immer wieder, oft beiläufig; so werden Lernprozesse angestoßen. 
  2. Zwang und Freiheit sind als dialektische Momente hilfreich: Ich konnte Textverarbeitung phasenweise sehr spielerisch lernen, wurde aber auch zu ganz konkreten Vorgehensweisen gezwungen.
  3. Halb-Öffentlichkeit kann auch helfen. Viel Lernen in der Schule findet völlig privat statt. Es handelt sich oft um eine fast private Form der Kommunikation zwischen Lernenden und Lehrenden. Die Wahrnehmung durch einen größeren Personenkreis kann motivierend wirken.

12 Kommentare

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  2. Was für ein ungewöhnlicher Text – ein Liebhaberstück, sozusagen!

    Ich habe mit LaTex meine Magisterarbeit geschrieben, und später WordPerfect für DOS als HiWi an der Uni benutzt, um Bücher für meine Professorin zu setzen, ich habe das geliebt, ein Puzzlespiel mit Wörtern, Klavierspielen auf den Tasten ohne Misstöne, wenn’s nicht gleich 100%ig ist, Tastaturkürzel statt Maus. Word für Windows fand ich dann eher restriktiv, aber das ist der Lauf der Dinge – mit WordPerfekt für DOS konnte man noch vieles selbst gestalten, und sogar Makros bauen <3.

    An eines, was hier im Text nicht vorkommt, erinnere ich mich noch gut, obwohl das 30 Jahre her ist: wie ich im Abendkurs in der nächsten Stadt das 10-Finger System lernte, als 12.-Klässlerin. Es war wirklich mühsam, obwohl ich durch den Klavierunterricht schon recht geschickt war. Keine Ahnung, warum ich das gelernt habe, denn eigentlich gehen ja Mädchen in dem Alter eher ins Kino als sich so ein skurriles Hobby wie Tippen zuzulegen…

    Meine ersten Hausarbeiten an der Uni schrieb ich noch auf der Schreibmaschine, das war 1986-1989. Meine Güte, was für ein Aufwand, und wie viel TippEx man da brauchte! Der Widerstand meiner alten Triumph (nix elektrisches, ein Erbstück) aber, den vermisse ich heute noch manchmal, wenn ich als Bloggerin in die Tasten haue. Bei mir klappert das Schreiben immer ordentlich,

    Herzlichen Gruss, Christine

  3. kmesch sagt:

    Kompliment: ein wundervoll ehrlicher und konkreter Bericht! Ich halte eine solche phänomenologische Reflexion auch für sehr produktiv. Dieser Weg eignet sich sicher nicht nur für „unintellektuelle“ Lernerfahrungen; auch komplexere Bereiche, wie oben angedeutet, können damit erfasst werden. Ein naheliegendes Beispiel ist wohl „unsere“ kleine Netzgemeinde, in der jeder auf individuelle Weise seinen persönlichen Sinnsucheweg dokumentiert und oft nachvollziehbar seine Erfolge, Schwierigkeiten, Fehler, Korrekturen, Unsicherheiten, Fortschritte, Kommunikationswege, Kooperationen, etc. als Prozess und im Prozess zeigt. Das ist natürlich nur auf der Oberfläche sichtbar, die emotionalen, sozialen, psychologischen, kognitiven, neuralen etc. Tiefenkomponenten bleiben letztlich unsichtbar, sind ja auch dem lernenden Subjekt oft nicht bewusst. Dazu müsste man im Sinne des Connectivismus auch die Bedeutung der beteiligten Netzgemeinde sehen, die, das kann ich persönlich bestätigen, z.B. @Lisa 🙂 , einen enormen Einfluss auf das subjektive Lernen haben kann. Die Diskussion kann man heute auch ausweiten auf das gesamte Lernen, Forscher wie Gerd E. Schäfer betonen, dass man aktuell im Bereich des frühkindlichen Lernens erst einmal eine intensive ethnographische Studienarbeit betreiben sollte, um die Komplexität des kindlichen Lernens besser beschreiben zu können, bevor man anfängt zu systematisieren. Gleichzeitig wird in solchen Forschungsansätzen Lernen als biographischer Prozess verstanden, auch im Sinne eines Evolutionsprozesses mit Beteiligung aller Bereiche des menschlichen Lebens. Die Komplexität des Lernens im digitalen Bereich hat jüngst auch noch einmal Doug Belshaw schön zusammengefasst mit seiner Zusammenstellung von 8 Hauptelementen der Digital Literacy ( http://dougbelshaw.com/blog/2009/08/04/the-8-cs-of-digital-literacy/ ).

  4. ich finde die schlussfolgerungen am ende gar nicht trivial. und ich glaube, das man auf diesem phänomenologischen weg tatsächlich weiterkommen würde. wichtig wären natürlich interviews mit schülerInnen: wo hattest du irgendwann das gefühl, rückblicken, „da habe ich wirklich etwas gelernt“? und wie war das? und eben auch: wo hast du das gefühl: „das kann ich nicht (gut genug) lernen.“ und wie fühlt sich diese erfahrung des nicht-lernens (oder nicht-genug-lernens) im einzelnen an?

    1. Ich kann mich dem Kommentar völlig anschließen: Die Schlussfolgerungen (Verdacht) liefern „lots of food for thought“. Und Interviews mit SchülerInnen braucht es sicher viel mehr als bis dato. Voll auf Augenhöhe…. Danke!

  5. Wunderbarer Bericht; ich denke jetzt über mein Text- und anderes Lernen nach.
    Spontan erinnere ich mich: Wie lernte ich Schuhe binden? Krawatten knoten? Schwimmen? (Ruf/Gallin haben das Binden der Schuhe in die einzelnen Segmente aufgedröselt und sind auf 20 Schritte gekommen…. Ihr Fazit: „Am Beispiel des Knotenknüpfens hat XY gelernt, *wie* man lernt. Darauf kommt es an.“ in: Sprache und Mathematik in der Schule, 1990, S. 81-87) Mir scheinen die genannten „unintellektuellen“ (?) Beispiele von Tätigkeiten günstig, um eigene Lernwege zu erinnern resp. zu entdecken, wie man sie jemandem beibringen würde.
    Für Fortgeschrittene: Phänomenen wie: eine Beziehung gestalten. Lehrperson sein. Einen Vorhand-Longline so setzen wie Roger. Tja, „ein weites Feld“! Lernen allüberall.
    Aber wer lernt noch Knoten machen…?!

    1. Danke! Das Beispiel mit dem Schuhe Binden habe ich in der Linguistik immer verwendet, um darzustellen, wie viel sprachliches Wissen implizit ist. Und das gilt ja auch fürs Lernen – wir wissen oft nicht so genau, wie wir etwas gelernt haben.

      1. Lisa Rosa sagt:

        „Ja, w

        Ja, wir wissen oft nicht so genau, wie wir etwas gelernt haben. Aber deine Reflexion rekonstruiert eine Menge davon. Ich gebe Dir Recht, und finde es toll, dass Martin dazu angeregt hat. „Meine“ Referendare tauschten sich neulich im Kunstfachseminar 1 Stunde darüber aus, wie sie (auf Dokumenta(s) ) lernen (oder auch nicht). Eine sagte am Schluss, sie habe sich ja jetzt zum ersten Mal Gedanken über ihr eigenes Lernen gemacht. Und wir fanden dies dann für Lehrer bzw angehende Lehrer absurd, aber alle Refis stelltenfest, dass es ihnen genauso ging. Wie kann man anderer Leute Lernen anleiten, wenn man sich sein eigenes Lernen nicht bewusst gemacht hat? Drum müssen sich in meinen Projektseminaren alle erst mal dem eigenen Lernen widmen bevor sie überlegen, wie sie SuS beim Lernen anleiten können. Denn es stellt sich ja oft heraus, dass Vermittlungskonzepte a la Klassenunterricht nur schlecht funktionieren.
        Danke Phillip für den anregenden Beitrag!

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