Auf imgriff.com hat Thomas Mauch seine Vorstellungen von Wissensmangement vorgestellt (und später mit einer Übersicht über die verwendeten Tools ergänzt). Ausgehend von seinen Überlegungen möchte ich skizzieren, wie Lehrpersonen ihr persönliches Wissensmangement auf Social Media abstützen oder mit Social Media ergänzen können. Ich biete dazu auch Workshops und Schulungen an, aus denen die beiden gezeigten Slides stammen:
Die vier Schritt im Wissensmanagement können gut am Beispiel der Tageszeitung vorgeführt werden:
Die informierte Lehrperson liest am Morgen eine Tageszeitung: Dort findet sie Informationen, manchmal auch unverhofft. Diese Informationen sammelt sie, indem sie interessante Artikel rausreißt. Diese Artikel werden strukturiert: Z.B. wird ein gefalteter Artikel an der richtigen Stelle in ein Buch gelegt. Bei der Vorbereitung wird er gefunden und dann in eine Publikation umgewandelt: Ein Arbeitsblatt entsteht.
Dieser Prozess wird durch Social Media nicht verändert – er bleibt sich gleich, erhält jedoch mehr Möglichkeiten. Auf der nächsten Slide sieht man dazu nur Andeutungen:
Dabei zeigt sich, dass die Möglichkeiten zum Finden von Informationen vielfältiger werden, aber auch die zum Sammeln und Publizieren. Auch hier mache ich ein Beispiel: Ich lese Tageszeitung auf Twitter, indem ich von verschiedenen Zeitungen bestimmte Ressorts in meinem Stream haben, die mich interessieren. Dadurch, dass in meinem Twitter-Feed auch Personen drin sind, z.B. informierte Journalistinnen und Journalisten, finde ich auch eher unverhofft etwas. Die interessanten Artikel sammle ich nun einer Art Datenbank, aus der ich wiederum entweder Unterrichtsmaterialien publiziere, aber auch Blogartikel schreiben kann.
So sind die Artikel in diesem Blog eine Form von meinem Wissensmanagement: Sobald ich mich mit einem Thema oder einem Text auseinandergesetzt habe, verfasse ich einen Blogpost, mit dem ich diese Auseinandersetzung dokumentiere. Das ist zunächst für mich selber wichtig: Ich finde die Informationen, mit denen ich mich beschäftigt habe – kann aber auch andere daran teilhaben lassen.
Abschließend sei ein wichtiger Punkt erwähnt: Die Flut von Informationen erfordert, im persönlichen Wissensmanagement einen Filter einzubauen. Die Tageszeitung ist für mich von der Redaktion vorgefiltert – meinen Twitterstream muss ich selber filtern. Dafür brauche ich Übung und muss auch bereit sein, einen gewissen Aufwand zu betreiben – der sich deshalb lohnt, weil ich mehr unverhofft finde und effizienter sammeln, strukturieren und publizieren kann.