GPT-3 ist ein Algorithmus, der Texte verfassen kann. Er greift dabei auf ein komplexes System von Mustererkennung zurück und bezieht enorm viele Texte mit ein – vereinfacht gesagt vergleicht er Texte miteinander und ermittelt, wie Fortsetzungen aussehen müssten, die in möglichst vielen Parametern mit einer Vorlage übereinstimmen.
GPT-3 kann in der Schreibdidaktik eingesetzt werden. Denkbar ist aber auch, sich im Literaturunterricht anzusehen, wie der Algorithmus mit Vorlagen umgeht. Die Fragestellungen wäre für mich immer:
- Welche Muster in der Vorlage übernimmt GPT-3, welche nicht?
- Aus welchen Gründen ist das, was GPT-3 schreibt, eine mögliche Fortsetzung?
Beginnen wir mit Leutnant Gustl, dem ersten deutschsprachigen Text, der ganz als innerer Monolog gestaltet ist:


GPT-3 führt den inneren Monolog problemlos fort, wie die beiden Beispiele zeigen. Dramaturgisch passiert allerdings – wenig.
Als zweites Beispiel nehme ich »Rezept«, ein Gedicht von Mascha Kaléko. GPT-3 schreibt die zweite Strophe wie folgt:

Und zum Schluss noch ein Auszug aus einem Theaterstück, Schiller »Die Räuber«:

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