Letzte Woche habe ich mit zwei ersten Klassen ein spezielles Schuljahr begonnen: Es handelt sich um den ersten Jahrgang, der mit BYOD arbeitet, d.h. alle Schüler*innen haben ein privates Gerät in die Schule mitgebracht (einen Laptop oder ein Tablet mit Tastatur).

Ich habe vor Jahren an einer anderen Schule schon mehrere BYOD-Klassen unterrichtet. Vergleicht man die Bilder, merkt man, dass ich heute viel stärker postdigital arbeite: Die Geräte sind vorhanden und können jederzeit benutzt werden, stehen aber nicht im Vordergrund.
Daraus ergibt sich auch die Haltung, auf Anleitungen zu verzichten. Ich habe früher Handouts erstellt, auf denen alle wichtigen Schritte verzeichnet waren, damit die Schülerinnen und Schüler nachschauen können, wenn sie zuhause arbeiten sollen.
Die Vorstellung, Anleitungen seien wichtig, entspricht aber nicht der Kultur der Digitalität, in der Gemeinschaftlichkeit und Suchverfahren eine große Rolle spielen. Eine Anleitung geht von der Haltung aus: »Wenn du richtig gelesen hättest, wüsstest du, wie’s geht.«
Meine Haltung ist eher: »Du kannst rausfinden, wie das funktioniert.« Deshalb gebe ich den Klassen konkrete Aufgaben, die sie auch mit digitaler Unterstützung lösen müssen: Die erste bestand darin, einen Kommentar von ca. 1000 Zeichen über Teams einzureichen. Die Schüler*innen müssen also in ihrer Software rausfinden, wie man Zeichen zählt und die Aufgaben-Funktion von Teams wahrnehmen und nutzen.
Selbstverständlich helfe ich Ihnen dabei:
Mit der Zeit führt uns das an Aufgaben heran, die auch ich nicht vollumfänglich verstehe. Und das ist genau das Ziel: Weil dann alle robuste Strategien haben, um ohne Anleitung Probleme bearbeiten zu können.
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