Snapchat-Normen

Letzte Woche durfte ich in an der Kantonsschule Hottingen über mein aktuelles Thema sprechen – Nonsens im Netz. Danach leitete ich noch einen Workshop mit den Jugendlichen (9./10. Schuljahr, 14-16-jährig). Thema: Snapchat-Normen.

Zunächst erstaunte mich, weshalb die Jugendlichen Snapchat nutzen: Die wichtigste Affordance ist der Chat, der nicht gespeichert wird. So können Eltern oder eine Partnerin/ein Partner nicht kontrollieren, was mit wem besprochen wurde. Alle anderen Funktionen von Snapchat könnten aber problemlos mit Instagram erledigt werden, war der Konsens der Gruppe.

Als Methode verwendete ich »Accountable Talk«: Ich habe ein Gespräch zur Frage moderiert, welche Normen für Snapchat-Kommunikation bestehen. Dafür habe ich zunächst an verschiedenen Beispielen vorgeführt, was eine Norm ist. (Wie sollten sich Lehrkräfte kleiden? Welches Auto sollte eine Lehrkraft fahren?)

Danach stellte ich zwei Fragen:

  1. Worüber nerven Sie sich bei anderen, wenn Sie Snapchat verwenden?
  2. Bei welchen Praktiken sind Sie selbst unsicher, wie Sie verfahren sollen?

Die Antworten habe ich gesammelt und dann mit der Klasse diskutiert. Zum Schluss wäre das Ziel gewesen, in meiner Snapchat-Story die Ergebnisse zu dokumentieren – die rege Diskussion beanspruchte aber alle Zeit, so dass ich nun hier eine Zusammenfassung festhalte.

  • Muss man auf einen »random« Snap antworten? 
    Wie bei allen Situationen hängt das von der Beziehung zur Person ab, vom Inhalt des Snaps und von der Situation, in der ich mich befinde. Je wichtiger die Senderin oder der Sender, je interessanter der Inhalt und je einfacher mir die Antwort fällt, desto eher sollte ich das tun.
    Eine Antwort wird aber klar erwartet, es ist eine soziale Verletzung, keine zu erhalten.
  • Wann darf man Screenshots machen?
    Fällt bei Personen einfacher, mit denen man in engem Kontakt steht und abschätzen kann, was wer mit einem Screenshot beabsichtigt.
  • Warum teilen Menschen Bilder in der Story und verschicken sie privat? 
    Wirkt oft aufdringlich und desperate, kann aber auch eine Möglichkeit sein, um jemanden zu markieren. Zeigt Personen, welche die Stories immer lesen, dass man das noch nicht wahrgenommen hat.
  • Zu viele Snaps in der Story
    Erschwert das Durchklicken, führt zu mehr Aufwand beim Publikum.
  • Was ist ein guter Snap? 
    Passt zur Beziehung und hat für die adressierten Personen einen Wert, eine Bedeutung, gibt ihnen eine gute Möglichkeit für eine Reaktion.

Funny-Snapchats

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