Facebook für Lehrpersonen – die Möglichkeiten im Überblick

Dieser Artikel soll aufzeigen, wie Facebook von Lehrpersonen sinnvoll und gefahrenfrei genutzt werden kann. Entscheidend dabei ist: Man muss nicht mit Schülerinnen und Schülern befreundet sein! (Ich habe mich hier zur Missbrauchsgefahr geäußert – ein Problem, das ich eher auf der Ebene Schule als auf der Ebene der einzelnen Lehrperson sehe.)

Eine Infografik zeigt basierend auf einer Studie des Babson College/Pearson von 2011, dass viele Lehrpersonen – hier bezogen auf Colleges – Facebook-Konten haben, sie aber eher selten für die Kommunikation mit anderen Lehrpersonen oder Schülerinnen und Schülern einsetzen:

Die folgenden Möglichkeiten sollen zeigen, wie dieses Kommunikationspotential genutzt werden kann. Facebook selber finanziert einen Educators Guide (Direkter Link zum Paper als pdf), in dem technischen Grundlagen und Einsatzgebiete aufgezeigt werden. Konkret sind dies:

  1. Konstruktiv bei Schulregeln für Social Media mitarbeiten.
  2. Schülerinnen und Schüler über Richtlinien für sicheres Verhalten auf Social Media zu informieren.
  3. In Bezug auf Sicherheit und Privatsphäre auf FB up-to-date sein.
  4. Verhaltensregeln für digitale Kontexte reflektieren und vermitteln.
  5. Mit FB-Pages und -Gruppen mit Eltern und Schülerinnen und Schülern im Kontakt bleiben.
  6. Digitale, soziale und mobile Lernmöglichkeiten von Schülerinnen und Schülern des 21. Jahrhunderts verstehen.
  7. Facebook zum persönlichen Wissensmanagement und zur professionellen Vernetzung nutzen.

An diesen Einsatzmöglichkeiten ist besonders interessant, dass für die Vernetzung mit Schülerinnen, Schülern und Eltern nicht ein persönliches oder professionelles Profil, sondern eine Seite oder eine Gruppe genannt wird. Im Folgenden soll es also darum gehen, wie Lehrpersonen mit Facebook kommunizieren können – mit Schülerinnen und Schülern, Eltern und anderen Bildungsprofis.

(1) Das persönliche Profil

Die Frage, wie und ob das persönliche Profil eingesetzt werden soll, um berufliche Kommunikation zu betreiben, ist umstritten. Zumindest in Bezug auf Schülerinnen und Schüler gibt es klare Vorbehalte dagegen, ein persönliches Profil zu nutzen (vergleiche auch die Empfehlungen zu Social Media-Aktivitäten für Lehrpersonen). Dabei ist dies aber davon abhängig, wie privat dieses Profil wirklich ist – ein Profil muss nicht zwingend private Informationen beinhalten.

Zudem ist es möglich, eine Liste zu einzurichten und zu verwalten, so dass die Schülerinnen und Schüler auf dieser Liste keine persönlichen Informationen zu Gesicht bekommen – wie zeigt Ronnie Burt auf seinem Blog. (Eine Bemerkung allgemeiner Natur: Ich poste hier nie technische Anleitungen, weil diese so schnell nicht mehr aktuell sind, gebe aber gerne darüber Auskunft bei Beratungen und Schulungen).

(2) Das »Herr Huber«/»Frau Schmid«-Profil

Es ist ohne weiteres möglich, in der Rolle als Lehrperson auf Facebook aktiv zu sein. Es ist aber meistens recht umständlich, mehrere Konten zu pflegen, das führt zu Verwechslungen und ist nicht der Sinn von Facebook.

(3) Die Fan-Page

Eine Fan-Seite ist gegenüber (1) und (2) zu bevorzugen. Schülerinnen und Schüler erhalten Updates, ohne mit einem Profil befreundet zu sein müssen. Was sich auf dieser Seite abspielt, ist für alle Interessierten einsehbar, es gibt keine persönliche/private Zwischenebene.

Das sieht dann beispielsweise so aus (hier die Seite auf Facebook):

Auch hier gibt es beim EduBlog konkrete Anleitungen, wie man eine Fan-Seite errichtet.

(4) Gruppen

Gruppen sind eine Alternative zu Seiten, die aber ähnliche Vorzüge haben: Auch hier ist eine direkte Freundschaft unnötig. In Gruppen können aber alle Mitglieder Inhalte posten, zudem ist es dort möglich, auch Dokumente hochzuladen, was auf einer Seite nicht möglich ist. Zudem können Gruppen privat geführt werden, ohne dass Nicht-Mitglieder einen Einblick erhalten – das kann ein Vor- oder ein Nachteil sein. Gruppen ermöglichen zudem die Kommunikation zwischen den Mitgliedern ohne Bezug zur Lehrperson.

* * *

Fazit: Es gibt viele Möglichkeiten, wie Facebook sinnvoll genutzt werden kann – auch im Bildungsbereich. Die Frage, ob Facebook überhaupt als Tool eingesetzt werden soll, stellt sich für Behörden, Schulen und Lehrpersonen gleichermassen. Die Schülerinnen und Schüler sind schon auf FB – und können dort motiviert abgeholt werden. Andererseits übergibt man Informationen an ein gewinnorientiertes Unternehmen, das keine Garantien darüber abgibt, was es damit anstellt.

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