Persönliche Auseinandersetzung mit einem Lerngegenstand – und Vergleich mit Mentimeter

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»Warum Faust lesen?« Diese Frage stellt sich an vielen Gymnasien nicht – Faust steht im Lehrplan, wurde früher schon gelesen, wird heute gelesen. Für Schülerinnen und Schüler stellt sich die Frage aber durchaus.

Daran schließt diese Idee von Björn Nölte an (Link zu seinem Iphigenie-Brief). Sie besteht aus zwei Teilen:

  1. Die Lehrerin oder der Lehrer schreibt einen Brief an die Klasse, in dem Gründe aufgelistet werden, weshalb die nächste Lerneinheit sinnvoll ist.
  2. Die Schülerinnen und Schüler wählen daraus die Gründe aus, die sie überzeugen. Diese Daten werden mit einer Mentimeter-Umfrage zusammengetragen. Daraus entsteht ein Bild der Klasse, in dem sich alle Schülerinnen und Schüler verorten können.

Ich habe die Idee mit einer Klasse vor bzw. während der Faust-Lektüre umgesetzt. Den Brief findet man hier, die Ergebnisse sehen so aus:

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Die Diskussion dazu war nicht sehr ergiebig, hat aber zumindest die Gründe geklärt und einzelne Argumente ergänzt.

Ergänzend habe ich der Klasse auch persönliche Fragen gestellt, die sie auf die Lektüre vorbereiten sollen. Auch hier haben wir einige Antworten mit Mentimeter zusammengetragen und so eine Art Profil der Klasse erstellt, das sich dann mit dem Profil von Faust vergleichen lässt.

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Bei teachoz habe ich das Projekt so eingestellt, dass es für alle Fächer und Gegenstände genutzt werden könnte – indem einfach eine Auseinandersetzung mit den Gründen für die Wahl des Lerngegenstandes und mit persönlichen Fragen gearbeitet wird und so verdeutlicht wird, dass Lernen sinnhaft sein muss, um funktionieren zu können.

 

4 Kommentare

  1. Tanja Hörler sagt:

    Einige Korrekturen zu Ihrem Brief, mit dem Sie Ihre Schüler von Faust überzeugen wollen:

    a) Sie verwenden das Eszett ß im Brief. Dieses Zeichen gibt es in der Schweizerdeutschen Standardsprache nicht.
    b) Vor den drei Punkten … kommt ein Leerschlag.
    c) Nach einem Doppelpunkt wird klein weitergeschrieben, wenn kein vollständiger Satz folgt.
    d) Der Genderstern ist nicht dudenkonform.

    Ich hoffe, Sie lassen sonst in Ihrem Deutschunterricht mehr Sorgfalt mit der Sprache walten.

    1. A. B. sagt:

      ok boomer

  2. Danke für den interessanten und sinnvollen (!) Blog-Eintrag, Philippe Wampfler!

    Das Argument der Wichtigkeit scheint mir nicht ganz schlüssig bzw. systemtheoretisch geschlossen nach dem Motto: Warum ist etwas Kunst? Weil es in der Galerie und im Museum hängt. Erschliesst sich die Wichtigkeit nicht aus den Gründen #2 bis #10? — Das Argument wäre bei #1 eher dazugehören, oder? Es wäre ansonsten zu klären wofür und für wen und was wichtig.

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