Ich nenne es das App-Problem: Geht es darum, mobile Geräte in der Schule zu verwenden, dann fragen Lehrpersonen schnell nach Apps. Im »Idealfall« können die das vermitteln, was die Lehrpersonen ohnehin vermitteln wollten. Dann ersetzen Tablets oder Smartphones die Lehrperson, sie beüben Schülerinnen und Schüler genau so, wie das vorher ihr Buch gemacht hat. Nur eben effizienter, individueller und scheinbar motivierender.
Das Problem dabei ist, dass die Lernenden die Geräte gar nicht als das benutzen, was sie eigentlich sind: Werkzeuge. Sie verharren in Oberflächen, die nur einen Bruchteil der Möglichkeiten überhaupt einbeziehen.
Ein sinnvoller Einstieg zur Nutzung der Geräte ist die Auseinandersetzung mit der eigenen Umwelt. »Wer bin ich? Wer sind meine Mitmenschen? Wie sieht die Welt um mich herum aus?«, sind als Fragen auf allen Schulstufen aktuell. Die Aufgabe ist naheliegend: Einen Tag, eine Woche, einen Monat mit mobilen Geräten zu dokumentieren. Automatisch geht es um die multimedialen Möglichkeiten: Wie können Töne aufgenommen und geschnitten werden? Was bewirken Zeitlupenvideos? Welche Wirkung haben Fotofilter? Was kann ich automatisieren?
In einem zweiten Schritt um ihre Präsentation: Wie kann ich das, was sich in meinem Gerät befindet, anderen zeigen? Kann man daraus ein Poster machen? Oder eine Homepage? Einen Vortrag? Oder gar einfach am Handy zeigen, wie das so ist, das eigene Leben?
Die daran anschließende Reflexion dürfte einige Einsichten über die mediale Repräsentation der Umwelt bereit halten. Hier sollten individuelle wie kooperative Wege gesucht werden (Text verfassen, Gruppengespräche führen).
Je nach Schulstufe kann die Aufgabe schwieriger oder einfacher gehalten werden. Sie gehört – leicht modifiziert – in jedes Fach, weil sie leicht auf eine Perspektive eingeengt werden kann. Die Schülerinnen und Schüler brauchen weder dieselben Geräte noch müssen sie in ihrer Nutzung geschult werden – sie müssen nur angeregt werden, die Werkzeuge auch tatsächlich einzusetzen.
Hat dies auf bscwb rebloggt und kommentierte:
Macht irgendwie Sinn.
…oder in zum Bloggen benutzen und die täglichen grossen und kleinen Lernerfahrungen dokumentieren….
Siehe: http://gesamtschule-eigenthal.blogspot.ch
Oooch – in Physik kann man schön mit den Sensoren im Handy arbeiten 🙂
In jedem Fall ein guter Anfang! Ähnlich wie früher viele Lehrerinnen und Lehrer gleich nach Lernprogrammen geschaut haben statt den Rechner als Recherche-, Rechen-, Schreib- und Präsentationswerkzeug zu nutzen. Und die Smartphones oder Tablets können so viel mehr!
Das geht aber auch als Foto- Film- Videoprojekt (wobei natürlich das smartphone verfügbarer ist). Will sagen: schönes Projekt, aber es wird dafür nur ein kleiner Ausschnitt des Werkzeugs „smartphone“ und seiner Möglichkeiten genutzt.