Der Cyber-Mobbing-Fall »Clementi«

In den USA hat sich ein 19-jähriger Student das Leben genommen, nachdem er auf Twitter von einem Mitbewohner blossgestellt worden ist. Tyler Clementi wurde zusammen mit einem Liebhaber in seinem Zimmer gefilmt, die Filme wurden auf Twitter verbreitet. Der Täter war sein Mitbewohner im College.

Die NZZ schreibt zur Bedeutung des Falls:

War es nur ein Dummejungenstreich? Oder ein böswilliger und im Endeffekt tödlicher Akt im Zeitalter von Cyber-Mobbing? Das Urteil, das die zwölfköpfige Jury letzte Woche im Fall des angeklagten Studenten Dharun Ravi fällte, ist dazu angetan, die Rechtsprechung zu verändern. Ravi, der seinen neuen Mitbewohner Tyler beim Rendez-vous mit einem Liebhaber mit der Webcam ausspioniert und den intimen Moment via Twitter öffentlich gemacht hatte, war unter anderem der Invasion der Privatsphäre und – was im Strafmass besonders schwer wiegt – der Diskriminierung aufgrund der homosexuellen Orientierung, sprich eines sogenannten hate crime angeklagt. Er wurde in allen Punkten der Anklage schuldig gesprochen. Ravi könnte bis zu zehn Jahren Haft erhalten.

Die Frage, ob ein Selbstmord »verursacht« worden ist, scheint mir juristisch diffizil zu sein. Es bleiben aber folgende Erkenntnisse über Mobbing im Kontext von Social Media:

  1. Alles was sich an einer Schule (und in einem sozialen Rahmen) abspielt, kann öffentlich gemacht werden.
  2. Mobbing kann auch mit der Drohung des Veröffentlichung von Privatem stattfinden.

 

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