Bei weltenwandler.tv gibt es ein interessantes Gespräch mit Gunter Dueck und Frank Rieger zu sehen, in dem sie über die Folgen der Digitalisierung sprechen. Rieger nimmt dabei besonders das Thema Arbeit in den Blick, zu dem er mit Constanze Kurz ein kürzlich erschienenes Buch geschrieben hat: Arbeitsfrei – Eine Entdeckungsreise zu den Maschinen, die uns ersetzen.
Im Gespräch sagt er (alle Zitate aus dem Transkript):
„Derzeit kosten die Menschen weniger als die Maschinenarbeit, weil das Lohnniveau so stark gesenkt wurde.“ Sobald sich die Preise für Arbeit flächendeckend erhöhen, würden auch die Jobs wieder kippen, glaubt er – beruhend auf Beobachtungen in den Niederlanden ableiten zu können. Dort müssten gut ausgebildete Arbeitskräfte im mittleren Qualifikationsbereich bereits zwei Jobs parallel ausüben, um über die Runden zu kommen. Diese Welle, in der die Bürowelt halbautomatisiert würde, rollt nun auch auf Deutschland zu.
Entsprechend ist für Rieger das entscheidende Kriterium für die Berufswahl, ob die gewählte Tätigkeit durch Maschinen ausführbar ist:
Rieger rät jungen Menschen, ihren gewählten Berufsweg auf dessen digitale Ersetzbarkeit hin zu überprüfen.
Die Berufe der Zukunft werden deutlich komplexer. Sie haben mit Verhandeln, Verkaufen, mit Managen und Projekteleiten zu tun, glaubt Dueck. Sie sind polyphasig und erfordern ein hohes Maß an Priorisieren und Strukturieren. Da in der digitalen Welt die Datenströme unbegrenzt schnell sind, kommt den eigenen Arbeitstechniken eine erhöhte Bedeutung zu.