WhatsApp als Umgebung für szenisches Schreiben

Laura de Weck thematisiert in ihrem Stück »Lieblingsmenschen« (pdf) die Lebenswelt und Probleme von Studierenden. In Intermezzi ersetzen die SMS-Dialoge der Figuren Bühnengespräche. Diese Dialoge wirken auf Jugendliche heute antiquiert – die sprachlichen Verfahren in Chats haben sich komplett geändert.

Aus dieser Einsicht entstand folgender Auftrag im Deutschunterricht: Die Lernenden sollen eine eigene Szene als WhatsApp-Dialog formulieren. Der Dialog kann sich entweder aufgrund der Vorlage ergeben und Themen daraus aufnehmen oder sich aus erlebten Chat-Gesprächen ergeben.

Ein Arbeitsblatt macht auch die technische Umsetzung klar:

  1. Mit einem Fake-WhatsApp-Generator werden die Gespräche geschrieben. (Leider gibt es keinen Gruppenmodus.)
  2. Publiziert werden sie auf einer Single-Serving-Site wie tackk.com (ohne Namen der Autorinnen und Autoren), hier ein Beispiel.
  3. Unklar war, wie an Laptops Emojis wirksam eingesetzt werden könnten. Während die Klasse mit BYOD-Laptops ausgerüstet war, haben viele Lernende mit Smartphones gearbeitet – die Emojis waren so einfacher handhabbar. Möglichkeiten bieten aber Seiten, auf denen Emojis mit Copy-Paste übernommen werden können, oder entsprechende Tastaturmenüs in den Betriebssystemen.

In der Reflexion der Szenen geht es zwar einerseits um den Verlauf von und kommunikative Probleme in WhatsApp-Gesprächen, aber auch um die Möglichkeit, diese Gespräche zu fälschen und zu inszenieren. Eine abschließende Diskussion legt den Fokus auf die Frage, welche Bedeutung gefälschte Social-Media-Interaktionen haben und ob sie ein legitimes Mittel der Unterhaltung darstellen.

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