Mit meiner 10. Klasse habe ich im Deutschunterricht etwas Filmgeschichte gemacht – in einer Einführung ging es um Filmtechnik. Dabei wollte ich ihnen zeigen, welche Tricks verwendet werden, um einfach Vorgänge zu filmen wie das Runtergehen einer Treppe oder das Betreten eines Zimmers. Um das praktisch zu erfahren, hat die Klasse mit Smartphones Vine-Videos gedreht. Mir ging es nur darum, formale Vorgaben zu haben (Vines können nur 6 Sekunden lang sein) sowie eine einfache Möglichkeit, Videos zu schneiden – der ganze soziale Aspekt war irrelevant, die Videos sollten weder auf Twitter geteilt noch von möglichst vielen Followern gesehen haben.
Die Vorstellung des Netzwerks hat nun die Schülerinnen und Schüler mit einer Lernumgebung in Verbindung gebracht, die sie selbständig weiter erforschen konnten. Und das passierte auch: Zwei Monate später erfuhr ich, dass einer meiner Schüler sowas wie ein kleiner Star auf Vine geworden war: Unter dem Profil Willi Sauer (eine Anspielung auf den Ort Willisau und die Willisauer Ringli, eine Art Kekse) erstellte er kleine Stop-Motion-Videos, die sich einer großen Beliebtheit erfreuen. Sein Lernprozess war ein informeller, er umfasste aber folgende Komponenten:
- den Zeitrahmen ausnutzen
- Stop-Motion mit Vine aufnehmen
- Geschichten erzählen mit kurzen Videos
- Videos so präsentieren, dass sie in einem sozialen Netzwerk wahrngenommen werden (Hashtags etc.)
Hier kann man einige seiner Videos ansehen: