[Rezension] Maryanne Wolf – Schnelles Lesen, langsames Lesen

Um es kurz zu machen: »Schnelles Lesen, langsames Lesen« ist ein ärgerliches Buch, ein anstrengendes Buch, ein dummes Buch. Warum? Erstens wählt Maryanne Wolf als Form Briefe, die sie als Autorin an mich, den Leser, schreibt. »Liebe Leserin, lieber Leser« steht vor jedem der neun Briefe. Schon an diesen vier Wörtern zeigt sich, dass Wolf die Textsorte„[Rezension] Maryanne Wolf – Schnelles Lesen, langsames Lesen“ weiterlesen

[Rezension] Neue Medien – neuer Unterricht?

Stefan Hofer-Krucker Valderrama und Rémy Kauffmann haben mit ihrem Buch (HEP-Verlag, 2019) eine Antwort auf die im Titel gestellte Frage vorgelegt. Es handelt sich um eine pragmatische Antwort. Wie sie in der Einleitung schreiben, gibt es »sehr unterschiedliche[] Sichtweisen auf Digitalisierung an der Schule«. Diese präsentieren sie zwischen den Kapiteln in fiktiven Dialogen zwischen Lehrerinnen„[Rezension] Neue Medien – neuer Unterricht?“ weiterlesen

Rezension: »The Social Photo«

Nathan Jurgenson ist für mich neben Boyd, Tufecki und Passig eine der wichtigsten Stimmen, wenn es darum geht, die Digitalisierung nicht technologisch, sondern gesellschaftlich und politisch einzuordnen. Er hat den Begriff »Digitaler Dualismus« geprägt, der die Vorstellung bezeichnet, digitale Vorgänge bildeten einen Gegensatz zu realen Vorgängen, sie seien virtuell, während es sich um Kommunikationsformen handelt, die„Rezension: »The Social Photo«“ weiterlesen

[Rezension] Bob Blume – Abc der wissensdurstigen Mediennutzer

Was am soeben erschienenen, handlichen Buch von Bob Blume sofort auffällt, ist der etwas schräge Titel. Zwei Fragen stellen sich: Weshalb braucht es für die Mediennutzung ein »Abc«? Weshalb sollten »wissensdurstige Mediennutzer« auf ein Buch angewiesen sein, wenn doch das Leitmedium das Netz ist? Auf die zweite Frage antwortet Bob in der Einleitung: Geschrieben ist es„[Rezension] Bob Blume – Abc der wissensdurstigen Mediennutzer“ weiterlesen

»Ich will immer der Größte sein« – Gumbrecht verklärt das Silicon Valley [Rezension]

Die Marketing-Abteilung des Football-Teams der Stanford University zeigt auf Youtube ein Video, auf dem der Stanford Professor Hans Ulrich Gumbrecht zu sehen ist. Er feiert einen Punt-Return des Teams: »Yeah…yeah, yeah, yeah!« Auch in seinem kürzlich bei NZZ Libro erscheinen Buch »Weltgeist im Silicon Valley« scheint seine Football-Begeisterung auf: Er schaue sich die Spiele von„»Ich will immer der Größte sein« – Gumbrecht verklärt das Silicon Valley [Rezension]“ weiterlesen

[Rezension]: »Quiz« und »Qualityland«

»Geschichten erzählen ist wie Fragen stellen«, heißt es am Schluss einer programmatischen Rede der Kunstfigur Moriyama in Günther Hacks Roman »Quiz«. Moriyama ist eine Art Prophet für die Menschen in einer nahen Zukunft, ein »Meister der Spiele«. Der Japaner erfindet zunächst eine Quiz-Maschine, die aus den Daten der Umgebung Fragen generiert, die zur Situation passen,„[Rezension]: »Quiz« und »Qualityland«“ weiterlesen

Rezension – Simanowski: Stumme Medien

Es gibt einen einfachen Maßstab für die Qualität einer Argumentation: Orientiert sie sich an den stärksten Argumenten der Gegenseite, oder bringt sie sich selbst in Schwung, indem sie sich an Scheinargumenten einer imaginierten Gegenseite abarbeitet? Die Argumentation im neuen Buch des Medienwissenschaftlers Roberto Simanowski muss sich diesem Kriterium stellen (Titel: »Stumme Medien. Vom Verschwinden der„Rezension – Simanowski: Stumme Medien“ weiterlesen

[Rezension] Pörksen: Die große Gereiztheit

Programm und Methode von Bernhard Pörksens neuem Essay lassen sich am Titel und Untertitel ablesen: »Die große Gereiztheit. Wege aus der kollektiven Erregung«. Vorgelegt werden uns also eine Diagnose sowie ein Rezept – und zwar »anschaulich formuliert«, wie der Autor das ausdrückt. Pörksen kann so sprechen und schreiben, dass Zusammenhänge klarer werden und in Wendungen so auf„[Rezension] Pörksen: Die große Gereiztheit“ weiterlesen

Martin Lindner – Die Bildung und das Netz [Rezension]

Schlechte Sachbücher hätten als Artikel erscheinen sollen, der unnötigerweise zu einem Buch aufgeblasen wurde. Bei guten Sachbüchern wünscht man sich, sie wären als mehrere Bände erschienen. Martin Lindners »Die Bildung und das Netz« ist ein hervorragendes Sachbuch. 2014 wurde es via Crowdfunding finanziert, 2016 gab es Nachfragen, was aus dem Projekt geworden sei. Liest man„Martin Lindner – Die Bildung und das Netz [Rezension]“ weiterlesen

[Rezension] Krogerus/Tschäppeler – Das Kommunikationsbuch

Lähmende Sitzung, ungelenker Smalltalk auf der Hauseinweihungsparty, stundenlange destruktive Kommentarschlachten auf Facebook und Medien, welche die Botschaften politischer Akteure scheinbar ungeprüft übernehmen: Kommunikation scheint oft an die Wurzel von dem zu gehen, was uns im Leben beschäftigt und belastet. Mikael Krogerus und Roman Tschäppeler haben sich damit auseinandergesetzt, wie sich kommunikative Probleme lösen lassen. Dazu„[Rezension] Krogerus/Tschäppeler – Das Kommunikationsbuch“ weiterlesen