Warum ich WhatsApp mit Schülerinnen und Schülern nutze

WhatsApp Bsp.Für eine Weiterbildungsveranstaltung habe ich Gründe zusammengetragen, warum ich WhatsApp in der Schule nutze. Da ein Schweizer Gymnasium das offenbar nun auch offiziell tut, notiere ich sie hier – eine pdf-Version gibts auch:

  1. Ich telefoniere ungern, weil mich das zu einer bestimmten Zeit beansprucht.
  2. Ich kommuniziere nur mit dem Mobiltelefon mit Eltern/SuS, weil ich das während Familienaktivitäten oder privaten Anlässen abschalten kann.
  3. Meine Mails wurden von einzelnen Mitgliedern der Klasse unzuverlässig nach WhatsApp übertragen, weil grosse Teile der Klassen keine Mails mehr lesen.
  4. WhatsApp ermöglicht mir, Fragen so zu beantworten, dass alle SuS einer Klasse die Antwort sehen.
  5. WhatsApp bedingt, dass alle ein Smartphone haben oder von jemandem gesondert benachrichtigt werden.
  6. WhatsApp führt schnell zu unterhaltsamen und belanglosen Äusserungen, die gefiltert werden müssen.
  7. Gegen den Anspruch, ständig erreichbar zu sein, wehre ich mich, indem ich Nachrichten, deren Beantwortung ein Problem nicht lösen könnten, gar nicht erst bearbeite (wenn möglich nicht einmal lese), sondern im persönlich Gespräch darauf aufmerksam mache, dass dieser Weg der falsche ist.
  8. Medien – weder Telefon noch Mail oder WhatsApp – können pädagogische Gespräche unter vier oder mehr Augen nicht ersetzen

26 Kommentare

  1. Tobias sagt:

    Nicht zu vergessen: WhatsApp darf erst ab 16 Jahren genutzt werden, denn man muß umfangreichem Zugriff auf eigene und fremde Daten zustimmen.

  2. Mario sagt:

    Hallo,

    ich finde es, wie einer meiner Vorredner, ebenfalls ein Armutszeugnis. Als Lehrer hat man Vorbildfunktion und in dieser Funktion einen Dienst der zentral so viele Daten sammelt zu nutzen ist nicht vertretbar.
    Deine Argumente sind alle rein Praktisch. Aber erinnern wir uns an Kant, ist ein Grund für Unmündigkeit nicht Faulheit? Erinnern wir uns an unsere Geschichte, war es nicht viel einfacher in der Partei zu sein?

    Dass du selber WA nutzt ist schon blöd.
    Dass du versuchst mit solchen Artikeln hier dein Verhalten zu rechtfertigen ist noch blöder – sei wenigstens zu dir selber ehrlich.
    Dass du als Fachdidaktiker und Lehrer damit Vorbild für viele andere bist, das ist untragbar.
    Dass dir die Gesellschaft, bzw. viele auch noch recht geben und das als Medienkompetenz abtun, das ist schockierend.

    Grüße

    Mario

  3. pintman2 sagt:

    WhatsApp hatte in der Vergangenheit einige Datenschutz-Gaus und scheidet damit für mich als Medium aus. Ich finde es ebenfalls fraglich, personenbezogene Daten auf ausländischen Servern abzulegen.

  4. also ich finde die Idee via WhatsApp mit den Schülern zu kommunzieren, noch ein interessanter ansatz. Ich bin damals zur Schule gegangen, wo die Telefonkette noch per Telefon gekommen ist und wo Natels 25kg schwer waren ;P

    Es ist ja eigentlich die 1. Regel des Marketing, man geht dorthin wo die Kundschaft sich rumtreibt. Und es ist nunmal so, dass WhatsApp, Viper oder wie diese Apps auch immer heissen, vorallem unter den Schülern immer beliebter werden (warum kann ich zwar nicht nachvollziehen, ich schreibe max 1-2 SMS pro Dekade)

    jetzt kommt das berühmte ABER

    – Du sagst es richtig, was ist mit den Schülern die kein Iföööön oder Androiddingens besitzen? Da muss man ja doch ne 2 Schiene aufbauen – also doppelte Arbeit für nix?

    – Baut man sich mit so einer Sache nicht eine Art neuen Gruppenzwang auf. Früher waren die Markenkleidung indikator wer IN und wer Out ist.

    – Wäre da nicht irgend ein Forum oder halt Facebook Gruppe besser geeignet um mit den Schülern wichtige Zusatzinfos zu geben? Wie wäre zB eine Klassenwebseite mit Forum, abgesperrt mit PW nicht besser geeignet. Dann könnte man als Lehrer die Infos dort posten, könnte auch noch ein Bereich für die Eltern machen wo nur die Eltern lesen/schreiben können?
    Zugang hat ja heute jeder zu einem Computer/Internet. Selbst die iFööön oder Androidlosen Schüler haben Zugriff auf so ein Computer… Also wäre das nicht besser geeignet???

    Ich sehe schon, Schule und IT/SoMe ist ein sehr interessantes Thema für engagierte Lehrer (die es leider viel zu wenig gibt ;P )

    1. Wenn in einer Klasse ungünstige Voraussetzungen herrschen, sind andere Wege vorzuziehen (also Mail, z.B.). Meiner Meinung nach geht es bei Smartphones nicht mehr um Coolness. Die sind so selbstverständlich wie ein Festnetztelefon zuhause. Und zu Foren und Facebook-Gruppen gabs hier im Blog schon einiges. Es gibt natürlich ganze Paletten an Kommunikationswerkzeugen, die für die Schule Vorteile bieten (aber meist auch mit Nachteilen verbunden).

    2. Gabriela sagt:

      i didnt rcv d verification code via sms on my nokia n8. However i was askd if i wntd to rcv it via cocnatt support. Ddnt rcv d call me‘ option. Nw i defined d problem in cocnatt support option ,im askd to define mail settings. Nw hw do i gt d code ???? Reply

  5. Unglaublich…..ein Armutszeugnis!….und einige der Punkte sind eher Argumente gegen Whats App…..um über Whats App, Facebook usw. nicht mit meinen Schülern zu kommunizieren brauche ich eigentlich nicht ein Bundes und Landesdatenschutzgesetz, gegen dass du im übrigen als Beamter dieses Landes (nehme ich jetzt mal an) verstößt und dich hier auch noch damit brüstest. Da reicht mein Erziehungs und Bildungsauftrag sowie mein gesunder Menschenverstand. Solche unglaublichen Datensschleudern auch noch bei den Schülern zu bewerben und zu fördern indem man darüber kommuniziert und damit auch die Schüler die nicht in entsprechenden Systemen sind (auch die gibt es noch) zwingt, beizutreten und indirekt auch noch zu zwingen einen Lehrer als privaten Kontakt bzw. Freund anzunehmen…..Nicht zu fassen! Lesenswert? Wohl kaum.

    1. Die Empörung kann ich nicht ganz nachvollziehen. Erstens verstoße ich gegen kein Gesetz, zweitens bearbeite ich mit WhatsApp keine sensiblen Daten, drittens animiere ich niemanden dazu, das Tool zu nutzen und viertens gibt es bei WhatsApp keine »Freunde« oder »private Kontakte« – man kommuniziert wie per SMS miteinander.
      Dass es sich bei WhatsApp um eine »Datenschleuder« handelt, wäre dann eine aussagekräftige Kritik, wenn andere Tools wie Telefone, Email etc. weniger Daten »schleudern« würden. Tun sie aber nicht.

      1. Agus sagt:

        i tryed it on my phone but it says at the agree and continieu thing you need a moible netwerk connection and it wont let me insert a phone number or anything Reply

  6. Danke für den Kommentar. Deinen Ärger verstehe ich noch immer nicht ganz, angekommen ist bei mir vor allem ein Unmut über meinen Stil.
    Inhaltlich fühle ich mich an etlichen Stellen missverstanden – du verzerrst meine Aussagen nach meinem Gefühl so, dass sie die kulturpessimistische Botschaft rüberbringen, die du mir unterstellen willst. Und du ignorierst das Publikum, an das sie sich wenden – andere Lehrpersonen vornehmlich.
    Nur ein Beispiel, das mich nervt: Filtern ist das Gegenteil von löschen. Es bezieht sich nach @mspro auf das »radikale Recht des Anderen«, Informationen zu veröffentlichen, die ich nicht lösche, sondern nur selektiv – also durch einen Filter – wahrnehme. http://www.ctrl-verlust.net/glossar/filtersouveranitat/
    Und noch eine Bemerkung zum Gespräch (»unter vier oder mehr Augen« – den kleinstmöglichen Kreis hast du mir auch hier einfach irgendwie untergeschoben): Nur dort bin ich als Mensch mit meinem Körper präsent und zeige, dass ich Zeit habe, exklusiv für den anderen, die anderen da bin. Mag gut sein, dass eine präzisere Beschreibung von medialen Möglichkeiten auch dafür Alternativen aufzeigen kann, im Moment gibt es für mich keine. Gerade auch mit deiner Begründung, dass Jugendliche sich diese Gespräche wünschen und sie für mich sehr einfach sind. (Von Imaginationen, Intensivierungen und Irritationen in persönlichen Gesprächen ganz zu schweigen.)

    1. was?

      ich ackere mich also punkt für punkt durch dein sammelsurium von argumenten. und dann wuselst du mit dieser schnellen replik – bei welcher ich lange gar nicht gemerkt habe, dass es eine reaktion auf meinen text ist – am handy ist deine kommentarfunktion noch unübersichtlicher als hier… – weiter im zeugs herum. und jetzt muss also ich dir zusätzlich strukturieren gehen?

      ja. das wäre ein vorurteil: du weisst, wie du deine kinderchen beschäftigst. was?

      🙂

      jedenfalls: ich habe dir bloss zeigen wollen – ausführlicher, als ich dies in twitter tun kann – was ich gesehen habe, wie ich deine punkte gelesen habe.

      ich habe nicht gesagt, das sei die wahrheit. ich habe bloss gezeigt, was ich gesehen habe. damit du reagieren kannst. damit du mich korrigieren kannst. damit wir – so läuft das nämlich in einem dialog! – im idealstfall sogar auf etwas neues, gemeinsames, anderes stossen könnten. (vergl. dazu vilém flusser (dialog : diskurs) zb bei http://www.kommunicare.de/01_themen/016_sprache/Diskursbegriffe_2.htm zusammengefasst.)

      die zwei ersten abschnitte lasse ich aussen vor. mir scheint, du hörst – um schulz von thun zu bemühen – stark mit dem „beziehungsohr“. ich unterstelle dir. ich zerre an dir rum. ich ignoriere. keine ahnung. das ist alles enorm emotional. lassen wir also diese abschnitte. zumal sie auch inhaltlich in bezug auf die whatsApp-thematik wenig ergiebig sind.

      (FILTERN)
      ja. die verwendung deines begriffes finde ich verwirrlich. danke für den hinweis auf „filtersouveranitat“ und „kontrollverlust“… das sind begriffswelten, welche ich persönlich und spontan grad nicht so hier integrieren kann. es sind negative worte für wichtige kompetenzen. untern „filtern“ im netz verstehe ich spontan das ausblenden, verhindern, verunmöglichen von darstellungen von inhalten im netz an einem bestimmten device. ich konnte mir also bloss vorstellen, dass du inhalte in der timeline deiner gruppe löschen gehst. ich habe verstanden, dass du das nicht meinst. du überliest also einfach – durch weiterscrollen – , wenn es „unterhaltsam oder belanglos“ wird.

      damit bist du aber noch nicht auf mein hinweis eingegangen, wie du denn erkennen kannst, ob die unterhaltung belanglos ist oder das dir belanglos scheinende deinen kidz weit mehr sein könnte als blosse unterhaltung. etc.

      ja. hier unterstelle ich dir, dass du möglicherweise zu viel weisst. dass du die kidz nicht auf augenhöhe nimmst. dass du besser weisst, was richtig und falsch ist. wertvoll und wertlos. belangloses und unterhaltendes, scheint jedenfalls nicht das zu sein, was zu einer „lösung“ beitragen könnte.

      (4-AUGEN)
      mit vier augen meinen wir gewöhnlich, dass zwei menschen – und nicht drei! – mit einander reden. das ist keine unterschiebung. sondern das ist der kleinstmögliche kreis von personaler kommunikation. aber vielleicht hast du mir ja auch dazu einen hyperlink, welche dies redefiniert hat?

      für mich stimmt im weiteren nicht, dass ich „nur dort“ (im persönlichen, körperlich anwesenden kontakt mit einer andere person “ zeige, dass ich Zeit habe, exklusiv für den anderen, die anderen da bin.“ die art und weise, wie du mich via twitter zu persönlichen, exklusiven, ganz auf deine art und weise der informationszusammenstellung ansprichst und mich einforderst, und wie ich mich hier auf dich einlasse. zum zweiten mal. mit (auch für mich) erstaunlich hohem zeiteinsatz, finde ich ebenfalls ein sehr deutliches zeichen. da brauchts mE keine „präzisere Beschreibung von medialen Möglichkeiten“: diese zeilen sind mir beweis genug: es geht noch ganz anders.

      aber was hat das jetzt alles mit deiner begründung des gebrauchs von whatsApp zu tun? haben deine fragen ermöglicht, dass wir daran weitergearbeitet haben? ich sehe es nicht.

      1. Ich sehe es auch nicht. Wenn wir Emotionen außen vorlassen – warum sprechen wir dann darüber, ob »filtern« ein negatives Wort ist? Und warum bezeichnest du Jugendliche wiederholt als »kidz«, wenn es gerade darum geht, Dialog auf Augenhöhe einzufordern? Warum die Anfeindung wegen eines Hyperlinks, mit dem ich auf ein Konzept verweise, wenn du das selbst auch tust?
        Für deine Zeit danke ich dir. Entweder trage ich Scheuklappen und beurteile mein Schreiben, Denken und Unterrichten ganz anders, als es ist, oder du reduzierst mich auf einen Typus Lehrperson, den ich nicht verkörpere. Was ich hier lese, ist eine Kritik an etwas, das ich so nicht vertrete.
        Und gerade das zeigt mir, dass was wir hier tun trotz zeitlichem Einsatz, trotz einer Art Exklusivität nicht dasselbe ist wie ein Gespräch mit Körpereinsatz. Mein Repertoire an Wahrnehmungen und an Handlungsmöglichkeiten wäre größer, weil der Körper im Spiel wäre.

      2. Jennifer sagt:

        Gr8 post. Well written by Mr. Mobility hlisemf. Couldn’t expect anything less. Really.Yes, the Nokia 808 Pureview is a true legend of a phone, camera-wise. In other climes and times, this would’ve been my de-facto phone to adopt. But it would be difficult for me to shell out hard premium cash for a device that has the spirit of a burning platform . True, the phone will do well for Photography enthusiast, and I dare-say professional photographers too! However, the future for Nokia, pending any eventualities is Windows phone. But it would have been great to try this camera beast. Even if it is only for nostalgia sake

  7. whatsApp ist wirklich ein spannendes fänomen. auch die swisscom-JAMES-zahw-studie hat ja deutlich auf den massiven anstieg dieser app (in .ch) verwiesen… auch ich arbeite im internat und am gymnasium kloster disentis intensivst mit whatsApp… das problem ist bloss, wie (fachlich) begründen? sogar sherry turkle hat http://www.ted.com/talks/sherry_turkle_alone_together.html ihre neugier aufgegeben… die aktuellen zeiten gehören anderen. zum beispiel dir. habe dir bei #seggsting und #handysucht zugeschaut, wie rasant du zu argumentieren bereit bist…

    du hast gesehen, dass es mich ärgert. vielleicht ja auch warum…

    aber vielleicht mache ich es mir ja auch zu einfach. in dem ich viel langsamere, viel vorsichtigere bücher oder artikel (zb http://www.medienheft.ch/index.php?id=14&no_cache=1&tx_ttnews%5Btt_news%5D=648&cHash=8f21510d5a44473e4a1c905c714c9225) verfasse?!?

    und jetzt also heute abend die herausforderung, ich solle doch begründen, wie ich es begründen würde. das problem ist, wenn ich begründen wollen würde, würde ich mir eine grundlage schaffen wollen, worauf ich aufbauen könnte. dein wort „warum“ in deinem titel, tut ja so, als würdest du begründen… aber… mir scheint das reichlich ungenau. ich renne schnell durch deine liste. ja?

    (1) die möglichkeit asynchroner kommunikation ist in meiner erfahrung nun nicht wirklich das argument für whatsApp. ich erlebe whatsApp eher als multimedialere möglichkeit als sms. mit der möglichkeit zu gruppenchats etc… aber die meisten kontakte gehen davon aus, dass ich sofort reagiere… bzw. auch ich selbst: kommt nicht sofort das zweite häckchen nach dem absenden, kopiere ich den text auch noch in sms… ich will sofort eine reaktion. damit beansprucht mich whatsApp eben doch auch „zu einer bestimmten zeit“… oft sogar noch umständlicher… weil eben: sms… dann klappts nicht… dann noch eMail?… weils dann doch dringender wird ein telefon… so gesehen wäre es eher ein aufstückelung von kommunikation in winzigere einheiten? eher lästig, diese art der belagerung. ja?

    (2) eine sehr spezielle begründung. das tönt nach „geschäftstelefon“ und nach ganz klarer trennung von „arbeit:privatem“. das kann sich offenbar ein lehrer heute noch immer leisten. ich habe davon gehört. aber: das sehe ich nun wirklich gar nicht als begründung von whatsApp. ganz im gegenteil. aber da bin ich stur: „die unterscheidung privat ist gelöscht.“ das haben wir in „die form der unruhe“, band 2, junius hamburg ausführlicher hergeleitet. das würde hier weniger den platz, als die zeit überfordern.

    (3) weil die kinderchen mangelhaft copy/pasten, mache ich es ihnen grad richtig? ein komisches lehrerargument mehr. zudem: in von mir erstellten gruppen, können sich einzelne gruppenmitglieder ja immer auch selbst wieder abmelden. ich müsste also durchzählen gehen, ob ich noch alle schäfchen in der gruppe habe… kurzum: das argument zielt gegen die nutzung von whatsApp als verbindliches klassenkommunikationsteil.

    (4) okhe: das könnte vie eMail, aber insb. mittels einem wiki genauso gelöst werden… die nutzung von whatsApp zur herstellung von transparenz in mikrokommunikation: ja. eine möglichkeit. (vergl. aber (3): wie garantieren, dass immer alle in der gruppe sind?

    (5) genau! ein dramatisch wichtiges argument, um whatsApp NICHT zum klassenkommunikationsinstrument zu nutzen. (das argument hast du eigentlich ab (3) schon zu argumentieren begonnen.) was einmal eine begründung hätte werden sollen, ist inkonsistent geworden.

    (6) also das geht ja nun gar nicht mehr. du eröffnest also eine gruppe innerhalb von whatsApp und dann gehst du „unterhaltsamen und belanglosen Äusserungen“ nach und löscht diese raus? das ist ja dreist. übrigens: „früher“ sagten wir, dass störungen vorrang haben. jaja… ruth kohn und tzi und so. zu wissen, was belanglose äusserungen sind, und sich über unterhaltende äusserungen so zu ärgern, dass sie von dir gelöscht werden: das finde ich nun wirklich äusserst bemerkenswert. vielleicht ehrt es dich ja auch. weil es bestimmt viele lehrpersonen gibt, welche sich via facebook und whatsApp bei den kidz einschleimen und hoffen, noch ein restfunken an themen mitzubekommen, was bei denen grad so in etwa abgeht… mir scheint, ein mittelweg müsste es wohl richten. wobei – wie oben gezeigt – whatsApp als „verbindliches“ klassenkommunikationstool wohl erhebliche mängel hat. du hast es aufgezeigt:
    – zwang zu einem smartphone
    – umständliche und ständige kontrolle der vollständigkeit der klasse
    – illegitime zensuren (du nennst es filter 😉

    (6) das ist ja ein argument aus der mottenkiste. wie die telefone sich von den kabeln lösten, haben die grossväter so argumentiert. dann merkten sie, dass es ja gar nicht darum geht, ständig erreichbar zu sein, sondern dann jemanden kontaktieren zu können, wenn man(n) will… und auch das war natürlich ein langweiliges argument. nicht erst mit den smartphones gehts nicht mehr um „erreichbarkeit“. es geht schon lange um „access“. in breitest möglicher breite. (jeremy rifkin hat schon im jahr 2000 diesen aspekt auf einen buchtitel gehoben.) aber es geht bei dir natürlich weiter: „nachrichten, deren beantwortung ein problem nicht lösen“ oder zu wissen, welches der richtige und der falsche weg ist… und hallihallo… also… nein: keine ahnung. früher haben priester so argumentieren dürfen. heute lachen wir über sie. wittgenstein hat empfholen anzunehmen, dass lösungen am verschwinden des problems zu erkennen sei. will sagen: manchmal schreibe ich was und in dem moment, wo ich es aufschreibe, pulverisiert sich mir mein vermeintliches problem… schreiben, ist mir ein sehr wichtiges teil. psüchoLogisch intensiver als reden… lass die kinder schreiben. (und die alten sowieso 😉

    (8) wenn telefon, mail oder whatsApp als „medien“ beschrieben werden, wird dabei wohl insbesondere die sprachlosigkeit im umgang mit den zu beschreibenden fänomenen erkenntlich. wir haben (offensichtlich) nicht mal wörter um so zeugs wie telefon, mail oder whatsApp sinnvoll, angepasst, so kategorisieren, zu unterscheiden, zu beschreiben, dass es in der praxis einen praktischen unterschied macht… aber dann doch mit einer grossen sicherheit angeben zu können, dass gespräche – pädagogische gespräche – unter vier augen, im kleinstmöglichen kreis, ohne zuschauer und lauscher und leakers „das wahre“, wichtige, unersetzbare sei… das habe ich vorher in twitter „kulturpessimistisch“ genannt. stimmt ja nicht wirklich. du forderst „im zweifel“ umstandlos „back to the roots“ ;-)))

    nei!nei!nein! so geht das nicht.

    warum ich zur zeit am gymi whatsApp nutze?
    – weil mich die kidz via dieser App anschreiben? (so wie ich mich auch in anderen zusammenhängen auf die gewählte art der kommunikation einzulassen versuche. wie zb gerade hier!)
    – weil es für mich einfach ist, freiwillige, wechselnde, projektbezogene gruppen zu erstellen oder in erstellte gruppen (oftmals befristet) dazugezogen zu werden und so infos auszutauschen?
    – weil in kanalreduzierten kanälen kommunizierend die imagination angeregt wird und fantasien in whatsApp ideal durch multimediale mikroinfos ergänzt werden können, um bestimmte gefühle zu intensivieren oder zu irritieren? (animierte icons, bilder, videos, links etc.)

    irgendwieso?

    /sms 😉

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